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18.10.2023

Der Partnerschaftsbogen auf dem „Place de Vire“ im Baunataler Stadtpark. 2016 pflanzten Virer anlässlich eines Besuchs gemeinsam mit Baunatalern dort einen Friedensbaum.
Der Partnerschaftsbogen auf dem „Place de Vire“ im Baunataler Stadtpark. 2016 pflanzten Virer anlässlich eines Besuchs gemeinsam mit Baunatalern dort einen Friedensbaum.

Eine Sache des Herzens: 40 Jahre Freundschaft mit Vire

Verbundenheit und gegenseitiges Verständnis zeichnen die Beziehungen aus

Bei der „Fête du Jumelage“ im Mai 2019, zu der die damalige Bürgermeisterin Silke Engler nach Vire gereist war, stiegen Ballons in den Farben der Europäischen Union gen Himmel. 
Bei der „Fête du Jumelage“ im Mai 2019, zu der die damalige Bürgermeisterin Silke Engler nach Vire gereist war, stiegen Ballons in den Farben der Europäischen Union gen Himmel.

Verständigung und Austausch, gegenseitiges Verstehen und Gemeinsamkeiten sind die Fundamente, auf denen seit Beginn der Europäischen Gemeinschaft die Städtepartnerschaften stehen. Neben dem Gedanken der Völkerverständigung und einem vereinten Europa geht es immer auch um die persönlichen Beziehungen. Eine besondere Bedeutung kommt in Baunatal der Freundschaft mit Vire-Normandie zu. Vor genau 40 Jahren, am 16. Oktober 1983, hatten der Baunataler Bürgermeister Heinz Grenacher und sein Amtskollege Olivier Stirn in Vire die deutsch-französische Städtepartnerschaft mit ihren Unterschriften besiegelt.

Bereits im Mai war das 40jährige Jubiläum in Vire gebührend gefeiert worden. Dazu waren 86 Baunataler, darunter interessierte Bürgerinnen und Bürger, der Musikzug der GSV Eintracht, eine Jugendgruppe des JuZ sowie die städtische Delegation um Bürgermeisterin Manuela Strube, in die Normandie gereist, wo sie wieder herzlich empfangen wurden. „Es lebe die Partnerschaft zwischen unseren Städten“ betonten Manuela Strube und Bürgermeister Marc Andreu-Sabater beim Festakt. Nach Erneuerung der Freundschaftsurkunden hoben sie in ihren Festreden ihre Verbundenheit in Zeiten der globalen Krisen hervor.

Als eine „Sache des Herzens“ hatte der Virer Bürgermeister Olivier Stirn die Vertragsunterzeichnung bezeichnet. Diese war seinerzeit, nach den geschichtlichen Ereignissen, die in zwei Weltkriegen die Menschen in Europa in Freunde und Feinde unterteilt hatten, auch eine Sache der Aussöhnung.

Und so wurde der feierliche Akt in Vire für die Baunataler zu einem historischen Augenblick. Zum einen war es für sie die erste Städtepartnerschaft, noch dazu mit einer Stadt, die im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört worden war. Vor allem die herzliche Begrüßung - auf Schildern stand: „Freunde aus Baunatal, seid herzlich willkommen“ - brach den Bann und ebnete den Weg für Versöhnung, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen; für eine tiefe, freundschaftliche Verbundenheit, die bis heute anhält. Im April 1984 hatten die Bürgermeister dann auch in Baunatal die Partnerschaft bestätigt.

Ein Meilenstein in der Beziehung zwischen beiden Städten war 2015 die Teilnahme der Baunataler an der Gedenkfeier in Vire anlässlich 70 Jahre Kriegsende. Erstmals waren sie aktiv in die Gestaltung der Feierlichkeiten einbezogen: Seite an Seite legten die Bürgermeister Marc Andreu-Sabater und Manfred Schaub Kränze nieder. 
Ein Meilenstein in der Beziehung zwischen beiden Städten war 2015 die Teilnahme der Baunataler an der Gedenkfeier in Vire anlässlich 70 Jahre Kriegsende. Erstmals waren sie aktiv in die Gestaltung der Feierlichkeiten einbezogen: Seite an Seite legten die Bürgermeister Marc Andreu-Sabater und Manfred Schaub Kränze nieder.

Zahlreiche gegenseitige Besuche, Veranstaltungen und Feierlichkeiten, sowohl auf Verwaltungsebene als auch in vielen privaten Bereichen; ebenso die Begegnungen in Vereinen und anderen Institutionen und der wichtige Austausch unter jungen Menschen, beispielsweise zwischen Schulen und Jugendeinrichtungen, prägen seither die intensiven Beziehungen. Eine wunderbare Freundschaft besteht beispielsweise zwischen dem Musikzug der GSV Eintracht und der keltischen Musikgruppe Bagad. Bei ihren gemeinsamen Auftritten, unter anderem bei den Serenadenabenden unter der Überschrift „Musik verbindet“ in Vire und Baunatal, begeistern sie die Zuhörerinnen und Zuhörer immer wieder aufs Neue.

In vielen heiteren und manchmal auch traurigen Momenten standen und stehen die Freunde aus Vire und Baunatal fest zusammen, sie halten in Krisen zueinander und bekunden ihre Solidarität. So nach dem Terroranschlag im November 2015 in Paris, als die Baunataler Stadthalle in den Farben Frankreichs leuchtete. Auch während der Pandemie gab es regelmäßige Kontakte per E-Mail oder Telefon, 2020 und 2021 auch ein Wiedersehen beim „virtuellen Aperitif“. Aber die ganz persönlichen Begegnungen sind natürlich am schönsten, und so ist die Freude groß auf den Besuch der Delegation aus Vire im nächsten Jahr.


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