Rausgehen ins Freie und barfuß laufen, Tiere beobachten, Hütten bauen und auf Bäume klettern, kurzum: sich in der Natur vergessen - ist heute keinesfalls mehr selbstverständlich. Für viele klingt das nach aufregenden Abenteuern aus längst vergessenen Kindertagen. Doch so gern wir uns an diese Glücksmomente erinnern, so selten gelingt es, diese Begeisterung für die Natur zu bewahren.
Wir meinen, für die Natur und Wildnis keine Zeit mehr zu haben und bewegen uns lieber, vor Matsch, Regen und Kälte geschützt, in gut versorgten, virtuellen Welten. Und unsere Kinder? Die kennen die Natur häufig nur noch aus Museen und Freizeitparks.
Je mehr wir in Kunstwelten gefangen sind, desto massiver kann das eigene und originale Erfahren draußen in der Natur verloren gehen. Ohne Kontakt zu Wald, Wiese, Feld und Bach verkümmern Fantasie, Körpergefühl und Emotionalität. Doch wie können Baunataler Eltern und Pädagogen der zunehmenden Entfremdung von Natur begegnen? Wie lassen sich Kinder wieder für das Spielen im Freien begeistern?
Am Goldacker
(Hinter dem AWO-Altenzentrum)
34225 Baunatal
Kontakt:
Joachim Käse
Friedrich-Ebert-Allee 16
(Büro in der Kindertagesstätte
„Am Stadtpark“)
34225 Baunatal
kita.waldstation@stadt-baunatal.de
0151 46103476
Genau hier setzt das Konzept der Waldstation Baunatal an.
Die Stadt Baunatal hat 2011 mit der Einrichtung der Waldstation einen innovativen Weg eingeschlagen, um allen Baunataler Kindern, aber auch den Eltern, den Zugang zum Lebensraum Natur zu ermöglichen.
Übrigens: Das Land Hessen hat 2012 die Waldstation Baunatal mit dem Förderpreis „Lernort
der Zukunft Hessen“ ausgezeichnet.
Kinder wollen sich bewegen,
Kindern macht Bewegung Spaß,
weil sie so die Welt erleben,
Menschen, Tiere, Blumen, Gras.
Kinder wollen laufen, springen,
kullern, klettern und sich dreh`n,
wollen tanzen, lärmen, singen,
mutig mal ganz oben steh`n.
Ihre Körper so entdecken,
wollen tasten, riechen, schmecken,
und entdeckend hören,
schauen, fühlen
und auch in der Erde wühlen.
Wach mit allen Sinnen
innerer Bewegung Glück.
Lasst die Kinder dies gewinnen
und erleben Stück für Stück.
Karin Schaffner
Auf dem Wald-Sofa unter der großen Birke gemeinsam frühstücken; im Wald Hütten bauen; einen Greifvogel am Himmel beobachten; im Holzbackofen Pizza, Brot und Kuchen backen; auf Baumstämme und Bäume klettern; Erdfarben herstellen und damit malen; zu allen Jahreszeiten draußen sein; sich mal so richtig dreckig machen; etwas über die Tiere des Waldes erfahren; Fragen stellen und gemeinsam beantworten; mit dem Taschenmesser schnitzen; mit Freunden schwere Äste gemeinsam transportieren; Kräuter riechen, schmecken und kennenlernen; mit alten Töpfen und Pfannen „Musik machen“; Stockbrot backen und Marshmallows rösten; Lieder singen; in Pfützen springen; Zeichenkohle herstellen und damit malen; einfach nur mal da sitzen; einen Fuchs- und Dachsbau erkunden; Naturerfahrungsspiele ausprobieren; Geschichten und Märchen hören; in der Erde graben und matschen; auf den Baunsberg wandern; Apfelsaft pressen; Zeit für sich haben; einen Haufen aus Herbstlaub zusammentragen und hinein springen; Sonne, Wind, Schnee und Regen erleben; Kellerasseln, Erdkröten und Regenwürmer in die Hand nehmen und betrachten; Feuerholz in einer Schubkarre sammeln; am Lagerfeuer Suppe kochen, in der Glut Kartoffeln garen und Popcorn poppen lassen; über Äste springen; mit Freunden spielen und toben; eine Waldkugelbahn bauen; bei Familiennachmittagen gemeinsam mit den Eltern die Waldstation erleben; mit Erde, Gras und Holzhack-schnitzeln in alten Töpfen „kochen“; auf einem Baumstamm balancieren; barfuß durch Gras und Laub laufen; Kastanien und Eicheln sammeln; sich zurückziehen können; mit Naturmaterialien basteln; mal richtig laut sein dürfen; eine keimende Kastanie oder Eichel finden und betrachten; einfach nur ein wärmendes Lagerfeuer entfachen und dran sitzen; einen Tee aus frischen Kräutern kochen; sich mal so richtig verausgaben; eine Bogen bauen; im Rucksack gesammelte „Schätze“ mit nach Hause bringen; im Frühling Birkenwasser zapfen und kosten, eine Säge ausprobieren; Präparate heimischer Waldtiere betrachten; Holunderküchlein backen; verstecken und fangen; eine Sonnenuhr bauen; im Gras liegen und die Wolken betrachten; ein Vogelnest entdecken; froh und glücklich nach Hause kommen und natürlich ganz viel Spaß und Freude erleben.
Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der heutigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält. (Gemäß der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). BNE ist Bestandteil des Hessischen Erziehungs- und Bildungsplans.)
Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglicht Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln.
Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf zukünftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.
Besonders wichtig dabei ist die Entwicklung von Gestaltungskompetenz.
Dies ist die Fähigkeit, Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können.
Leiter der Waldstation ist Joachim Käse.
Joachim Käse ist staatlich geprüfter Erzieher und weist eine mehr als dreißigjährige Praxis im Kindertagesstättenbereich nach.
Joachim Käse absolvierte eine Vielzahl von Fortbildungen im Bereich der Natur- und Umweltbildung.
Er besitzt das Zertifikat: „Fachkraft für nachhaltige Bildung“.
Das Prinzip der Nachhaltigkeit geht auf den sächsischen Oberbergmann Hans Carl von Carlowitz zurück, der bereits 1713 folgende Feststellung traf:
Waldstation