Frauen machen Gewalterfahrungen zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und im Internet. Das Ausmaß dieser Gewalt zeigt ein Bericht der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) aus dem Jahr 2014, der die Ergebnisse der größten Erhebung über Gewalt gegen Frauen in Europa vorstellt. 33% der Europäerinnen haben Gewalt erfahren, davon 22% in einer Partnerschaft. In Deutschland haben rund 25 Prozent der Frauen im Alter von 16 bis 85 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch einen Beziehungspartner erlebt.
Zwei Drittel der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen haben schwere oder sehr schwere körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlitten. Die Studie "Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen" aus dem Jahr 2009 belegt, dass auch Frauen in mittleren und hohen Bildungs- und Sozialschichten in einem viel höheren Maß Opfer von Gewalt werden, als dies bislang bekannt war.
Seit Ende der 90iger Jahre hat sich zunehmend die Erkenntnis durchgesetzt, dass Gewalt in der Familie keine Privatangelegenheit ist, sondern dass sie genauso zu ächten und zu bekämpfen ist, wie jede andere Gewalttat. Nicht nur betroffene Frauen (oder betroffene Männer) sind die Leidtragenden der Gewalt, sondern auch die Kinder, die die Gewalt zwischen den Eltern miterleben.
Frauen helfen Frauen Telefon: 0561 4910434
Frauenberatungsstelle
An der Stadthalle 7, 34225 Baunatal
Frauenhaus im Landkreis Kassel, Telefon: 0561 4910194
frauenhaus-lk-kassel.de
FiF Frauenberatungsstelle, Telefon: 0561 893136
Obere Königstraße 47, 34117 Kassel
fif-kassel.de
Autonomes Frauenhaus Kassel, Telefon: 0561 898889
Beratung für Männer und Frauen mit Gewaltproblemen, Telefon: 0561 7661925-0
pro familia Kassel, Breitscheidstraße 7, 34119 Kassel
Beratung für Einzelne und Paare mit Gewaltproblematik, Telefon: 0561 70974-246
Diakonisches Werk Region Kassel, Familienzentrum Mitte, Wildemannsgasse 14, 34117 Kassel
Ein Ratgeber für geflüchtete Frauen, Migrantinnen und Jugendliche in verschiedenen Sprachen.
Hier können sich Frauen und Mädchen in ihrer eigenen Sprache über ihre Rechte und Schutzmöglichkeiten bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt informieren.
PAPATYA – Beratung, Schutz und Hilfe für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund
TERRE DES FEMMES - gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Frauen
www.frauenrechte.de
Der Schutz vor häuslicher Gewalt und die Verbesserung der Prävention sind gesellschaftliche Aufgaben. Eine kontinuierliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Einrichtungen der Intervention und des Hilfesystems bietet die Möglichkeit, gemeinsam wirkungsvollere Strategien zur Bekämpfung der häuslichen Gewalt zu entwickeln. Dazu gehört, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit auch strukturell weiterentwickelt und verbessert wird.
Nach einer Informationsveranstaltung zum Gewaltschutzgesetz im Dezember 2002 in Baunatal gründete die Frauenbeauftragte der Stadt, Irmgard Schüler, die interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft Runden Tisches gegen häusliche Gewalt Stadt Baunatal. Diese Arbeitsgemeinschaft wurde im November 2003 in Kooperation mit der Kreisfrauenbeauftragten Anna Hesse zu einem auf Kreisebene agierenden Runden Tisch erweitert.
Um dem Bedarf an weiterer struktureller Vernetzung in der Region Kassel gerecht werden zu können, hat es im Juni 2009 eine nochmalige Erweiterung der Arbeitsgemeinschaft mit Vertretungen aus Ämtern der Stadt Kassel und Hilfeeinrichtungen in Kassel gegeben.
Die Arbeitsgemeinschaft hat die Ziele
Im Fokus der Arbeitsgemeinschaft Runder Tisch gegen häusliche Gewalt Region Kassel sind besonders auch die Kinder. Sie sind bei Fällen häuslicher Gewalt stets Opfer, auch wenn die Gewalt sich nicht direkt gegen sie, sondern gegen einen Elternteil richtet. In ca.
85% der Fälle ist dies die Frau, während der Männeranteil bei den Tätern ebenfalls bei ca. 85% liegt. Aus diesem Grund konzentriert sich die Arbeit des Runden Tisches auf die Frauen und Kinder als Opfer von Partnergewalt. Uns ist dabei durchaus bewusst, dass auch Männer Opfer und Frauen Täterinnen von Partnergewalt sind. Im Interventions- und Hilfeprozess wird, soweit die Möglichkeiten dafür vorhanden sind, in allen Fällen häuslicher Gewalt gleich verfahren, unabhängig davon, welches Geschlecht das Opfer oder der Täter hat.
In der Broschüre stellen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft die Handlungsabläufe bei Fällen häuslicher Gewalt in ihrer Institutionen oder Einrichtungen des Hilfesystems kurz vor.
Die Broschüre richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Beratungsstellen und Behörden.
Broschüre zum neuen Sexualstrafrecht
Sexuelle Übergriffe - jede Frau kennt sie und jede Frau versucht sich davor zu schützen.
Im November 2016 wurde das deutsche Sexualstrafrecht entsprechend der Vereinbarungen der Istanbul-Konvention (Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt) angepasst. Jetzt sind sexuelle Übergriffe auch in Deutschland strafbar und ein NEIN reicht aus, um zu verdeutlichen, was man nicht will.
In der Broschüre NEIN heißt NEIN sind neben der neuen Gesetzeslage zum Sexualstrafrecht auch Informationen zu finden, was man tun kann, wenn man selbst betroffen ist oder einen Übergriff beobachtet. Die Adressen und Telefonnummern von regionalen Fachberatungsstellen ermöglichen einen schnellen Zugang zur Hilfe nach einem Übergriff.
Die Broschüre liegt im Rathaus der Stadt Baunatal aus und kann hier herunter geladen werden.