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06.06.2023

Gemeinsames Abschiedsfoto: Die Baunataler Delegation mit den französischen Gastfamilien kurz vor der Rückreise.
Gemeinsames Abschiedsfoto: Die Baunataler Delegation mit den französischen Gastfamilien kurz vor der Rückreise.

Städtepartnerschaft mit Vire

Delegation reiste in die Normandie zum 40. Jubiläum

Bürgermeisterin Strube bei der Erneuerung der Jumelage. 
Bürgermeisterin Strube bei der Erneuerung der Jumelage.

Ein 40. Geburtstag ist gewiss etwas Besonderes — das gilt auch für Städtepartnerschaften. Am Himmelfahrtswochenende war es dann endlich wieder soweit: Zwei Reisebusse machten sich am frühen Mittwochabend auf zu einer Reise in die Normandie zu den französischen Freundinnen und Freunden. Die knapp 14 Stunden Fahrtzeit entpuppten sich als überraschend kurzweilig und die Stimmung in den Bussen war müde, aber gelöst. 

Bei der Ankunft bereitete eine Abordnung der keltischen Musikgruppe Bagad, zusammen mit den Gastfamilien den Baunatalern ein herzliches Willkommen. Ein erstes Kennenlernen wurde standesgemäß bei Croissant und Kaffee in heiterer Atmosphäre abgehalten. Die Stärkung wurde dringend benötigt, da trotz Schlafmangel die 40-jährige Freundschaft der beiden Städte mit einem vielfältigen Programm noch gebührend gefeiert werden sollte. Für die Baunataler Gäste gab es viel zu sehen und erleben.

Beliebtes Urlaubsziel: Abtei Mont-Saint-Michel im Atlantik. 
Beliebtes Urlaubsziel: Abtei Mont-Saint-Michel im Atlantik.

Um zum ersten Programmpunkt, dem für 4,5 Millionen Euro neueröffneten Stadtmuseum zu gelangen, musste man sich durch das jährliche Stadtfest bummeln. Auch hier überzeugte die französische Kulinarik. Im Museum wurde deutlich, warum die Freundschaft zwischen Baunatal und Vire, zwischen Deutschland und Frankreich so wichtig, so aktuell und eine Geste wahrer menschlicher Größe ist. 

Die französischen Veteranen des Zweiten Weltkriegs, die 1983 der „Jumelage“, wie die Städtepartnerschaft in Frankreich heißt, zustimmten, prägten mit dem damaligen Bürgermeister Olivier Stirn den Satz: „Vergeben Ja, vergessen, Nein!“. Beinahe heimlich war 1983 ein Spähtrupp unter der Leitung von Bürgermeister Heinz Grenacher aus Baunatal in die Normandie gereist, um nach einer möglichen Partnerstadt Ausschau zu halten. Sie landeten einen Volltreffer, und die Zustimmung der Veteranen besiegelte die Freundschaft.

Mit der Jumelage wurde ein Versprechen abgegeben, dass man alles dafür tut, um die Gräben zu schließen. Es bildeten sich Freundschaften — bis heute. Die Franzosen hatten zur Feier ihrer Städtepartnerschaftsjubiläen alle Partnerstädte samt Delegationen eingeladen. Baunatal mit 86 Teilnehmern, darunter der gesamte Musikzug der GSV Großenritte, war dabei die größte Delegation. Bei dem Festakt mit musikalischer Begleitung des Musikzugs wurden die Freundschaftsurkunden erneuert und in Festreden die gemeinsame Verbundenheit in Zeiten der globalen Krisen von Bürgermeister Marc Andreu-Sabater und Bürgermeisterin Manuela Strube hervorgehoben: „Es lebe die Partnerschaft — Vire Baunatal!“. 

Sorgten für Stimmung: Der Musikzug des GSV in Aktion. 
Sorgten für Stimmung: Der Musikzug des GSV in Aktion.

Neben Aktivitäten mit den Gastfamilien stand noch ein Besuch der berühmten Abtei Mont Saint Michel sowie der legendäre Partnerschaftsabend mit fröhlichem Zusammensein auf dem Programm.

Der abschließende Höhepunkt war dann ein gemeinsames Konzert von Bagad und dem GSV, das über die kühle Brise des sonst sonnigen Wetters hinwegtröstete. Am Sonntagmorgen ging es wieder zurück nach Baunatal. Nach rekordverdächtigen 17 Stunden kam die Delegation wohlauf und noch immer vergnügt an der Kulturhalle in Großenritte an. Auf die nächsten 40 Jahre!