27.07.2021
Seit letztem Jahr führen wir regelmäßig mit den Kindern in den Ferien ein Sozialkompetenztraining durch.
Zunächst waren wir kritisch, ob dieses doch sehr intensive Miteinander, das sehr auf Zuhören, sich aufeinander einlassen und Beteiligung, ankommt, von den Kindern gut angenommen wird. Unsere Sorge war unnötig. Voller Begeisterung arbeiten die Kinder mit.
Das Leben besteht für unsere Kinder nicht nur aus Schule und Schule besteht nicht nur aus Unterricht. Auch was in den Pausen oder am Nachmittag im Hort passiert, wirkt sich auf das Sozialverhalten und ein gutes Miteinander aus und beeinflusst so ein gutes Lernverhalten.
Schon im Kindergarten kann es zu nachhaltigen Konflikten zwischen unseren Kleinsten kommen. Genauso wie Unterrichtsinhalte oder Lerninhalte des alltäglichen Lebens müssen Kinder auch die Möglichkeit bekommen, ein positives oder erwünschtes Sozialverhalten zu erlernen und durch Wiederholung zu festigen.
Mit unserem Sozialkompetenztraining wollen wir folgendes erreichen:
In den Sommerferien haben wir uns drei Themen gewidmet.
So haben die Kinder Vorschläge für einen eigenen Namen des Trainings gesammelt und abgestimmt, welcher Namen den Vorrang bekommt.
Künftig wird das Sozialkompetenztraining im ALH „Baunataler Freunde Tag“ heißen.
Mit vielen guten Beispielen erläuterten die Kinder, den Begriff „Wertschätzung“.
Dabei erwähnten sie auch, wie gut es tut, Wertschätzung zu empfangen. Gleichwohl ist ihnen bewusst, wie gut die eigene Wertschätzung anderen tut.
Sich dem eigenen Selbstwert bewusst zu werden und zu benennen, was ich an mir selbst gut finde und wie wertvoll jeder von uns für die Gemeinschaft ist, kostete zunächst auch Mut. Wer lobt sich schon gerne selbst.
In der vertrauensvollen Atmosphäre ist aber selbst das gelungen.
Die Art der Kommunikation beschäftigt uns schon seit längerem. Schimpfwörter und Beleidigungen werden ausgesprochen, obwohl die Bedeutungen der Worte oft nicht bekannt sind.
In vielen Gesprächen, die im Vorfeld geführt wurden, haben die Kinder selbst erarbeitet, dass sie ihr Kommunikationsverhalten ändern möchten.
Bei der Suche nach der Herkunft und Bedeutung der Wörter, benannten die Kinder immer wieder Musikstücke, „die schnell und cool“ sind und bei denen es richtig „ab“ geht und außerdem Internet Spiele, in denen die vulgäre und verletzende Sprache beheimatet ist.
Als symbolisches Zeichen für den Prozess, der zum Ziel hat wertschätzend und gewaltfrei miteinander zu reden, haben wir die Worte, die verletzen verbrannt und die Asche als Erinnerung in einem großen Glas sichtbar gemacht.
Die Worte, die uns guttun, haben wir auf Herzen, aufgeschrieben und auf einem großen Plakat dokumentiert.
Abschließend lauschten die Kinder der Geschichte von Max Lucado „Du bist einmalig“. Man hätte eine Stecknadel hören können, die auf den Fußboden fällt, so gebannt lauschten die Kinder der Geschichte von Punchinello.
Bei der Evaluation des Tages wünschten sich die Kinder lediglich, dass beim nächsten Mal weniger Pausen in das Geschehen eingebaut werden.
Diesem Wunsch werden wir auf jeden Fall nachkommen.