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24.01.2024

Manuela Strube am Donnerstag bei der Ernennung zur Staatssekretärin mit Hessens Ministerpräsidenten Boris Rhein.
Manuela Strube am Donnerstag bei der Ernennung zur Staatssekretärin mit Hessens Ministerpräsidenten Boris Rhein.

(K)Ein Abschied von Manuela Strube

Ein neues Kapitel in Wiesbaden, mit festen Wurzeln in Baunatal

Nach zwei intensiven und bewegten Jahren als Bürgermeisterin von Baunatal beginnt für Manuela Strube ein neues Kapitel. Als frisch ernannte Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales in Wiesbaden reflektiert sie ihre Zeit in Baunatal und blickt in die Zukunft.

Liebe Baunatalerinnen und Baunataler,
Wenn es etwas gibt, das ich in meinem Leben als konstant empfunden habe, dann ist es die Erkenntnis, dass selten alles nach Plan verläuft. Diese Erfahrung machte ich bereits bei der Übernahme des Landtagsmandats von Timon Gremmels und erneut, als ich gefragt wurde, ob ich nach dem Wechsel von Silke Engler zum Landkreis Kassel in Baunatal als Bürgermeisterin kandidieren möchte.

Die Verantwortung für meine Heimatstadt zu übernehmen, war und ist für mich eine große Ehre, die ohne Ihr Vertrauen nicht möglich gewesen wäre. In Zeiten großer Herausforderungen konnte ich mir keinen Kaltstart erlauben. Als Verwaltungsspitze war ich direkt mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine konfrontiert.

In früheren Jahren von Wohlstand geprägt, mussten wir aufgrund sinkender Gewerbesteuereinnahmen und steigender Ausgaben eine Haushaltskonsolidierungsstrategie entwickeln. Die Einführung von Kita-Gebühren oder die Kürzung von Vereinsförderungen waren keine leichten Entscheidungen, besonders für eine Sozialpolitikerin und Mutter zweier Kinder. Wir als Verwaltung mussten gemeinsam mit der Politik den städtischen Haushalt neu ausrichten. In einem konstruktiven Dialog suchten wir nach den besten Lösungen und schlossen viele gute, aber teils auch schmerzhafte Kompromisse.

Um den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern zu verbessern, führten wir neue Beteiligungsformate ein und stellten die Kommunikation innerhalb und außerhalb des Rathauses auf neue Beine. Diese Änderungen bedeuteten für viele Kolleginnen und Kollegen große Einschnitte in ihre Arbeitsbereiche und -weisen. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen zu einem Kulturwandel motivierten mich, meinen Weg fortzusetzen. Gemeinsam haben wir in den letzten zwei Jahren viel für Baunatal erreicht und Strukturen geschaffen, die hoffentlich lange Bestand haben werden.

Ein wesentliches Thema, das mich beschäftigte, war die schwierige Haushaltssituation unserer Stadt. In Zeiten globaler Krisen sind die Mehrausgaben stark gestiegen, sodass unser einst prall gefüllter Stadtsäckel erschöpft wurde. Nach den Landtagswahlen konnte ich in den Koalitionsgesprächen die Interessen der hessischen Kommunen vertreten und mich für eine bessere finanzielle Ausstattung unserer Städte und Gemeinden einsetzen. So gibt es in jedem Kapitel einen Abschnitt über den kommunalen Bereich und eine Absichtserklärung, die steigenden Gebühren von Kindertagesstätten durch eine bessere finanzielle Ausstattung zu bremsen.

Als ich von Nancy Faeser gefragt wurde, ob ich als nordhessische Kommunalpolitikerin in der hessischen Landesregierung Verantwortung übernehmen möchte, war meine Antwort, obwohl nicht einfach, doch klar: Ja, ich will, ja, ich muss!

Mir ist bewusst, dass mein Weggang mit Veränderungen verbunden ist. Mit dem Ersten Stadtrat Daniel Jung haben wir jedoch einen erfahrenen Steuermann, der das Ruder übernimmt und gemeinsam mit den Fachbereichen die aktuellen Herausforderungen meistert. Dafür gebührt ihm mein persönlicher Dank.

Zum Schluss möchte ich sagen, dass Baunatal mein Wohnort bleibt und ich die Verbindung zur kommunalen Selbstverwaltung und den Menschen in Nordhessen als zentrales Versprechen ansehe, dem ich mit vollem Einsatz gerecht werden möchte.

Da ich nicht weggehe, sage ich nicht "Lebewohl", sondern "Vielen Dank!"


Ihre Manuela Strube