30.11.2022
Senioren-Arbeitskreis zur Nutzung der Roller im Stadtgebiet
E-Scooter waren ein wichtiges Thema während der letzten Sitzung des Senioren-Arbeitskreises Baunatal (SAK). Dabei stellten die Mitglieder fest, dass der Einsatz der Roller zwar durchaus eine Alternative für Verkehrsteilnehmer seien. Andererseits weisen sie aber auch auf eine potenzielle Gefährdung hin, die bei der Nutzung der E-Scooter bestünden.
Der Seniorenarbeitskreis ist der Auffassung, dass insbesondere in der Anfangszeit der E-Scooter-Nutzung in Baunatal umfassend über die geltenden Verkehrsregeln informiert werden sollte, u.a. mit dem Ziel, eine Sensibilisierung für die Belange älterer Menschen zu erreichen. Auch sollten effektive Maßnahmen etabliert werden, um eine konsequente Durchsetzung der Regeln zu erreichen, so lautet abschließend die offizielle Stellungnahme der Senioren zum Thema E-Scooter.
Zuvor hatten die Mitglieder eingehend über das Thema beraten. E-Scooter würden zunehmend Einzug in den öffentlichen Verkehr halten, so auch in Baunatal. Die Roller seien einerseits eine bequeme Alternative zum Laufen, andererseits könnten sie auch ein Beitrag zur Lösung von Verkehrsproblemen sein, etwa beim Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Personennahverkehr oder für die letzten Meter vom Arbeitsplatz oder von der eigenen Wohnung zur ÖPNV-Haltestelle, so die Bewertung des SAK.
Doch dieser Chance stünden eben auch Risiken gegenüber, denn der Platz sei limitiert. Dabei gehe es gehe es nicht allein um die Gefahren, die für Seniorinnen und Senioren von den E-Scootern ausgehen, sondern auch um den Einsatz geeigneter Mittel, um bestehende Regeln durchzusetzen. Es müssten Konzepte entwickelt werden, um vorbeugend den Gefahren, die bei der Nutzung von E-Scootern entstehen, entgegenwirken zu können, bemerkte Hans-Joachim Botthof von der Leitstelle Älterwerden.
Bereits heute gehe es auf Gehwegen, auf denen das Fahrradfahren zulässig ist, nicht immer konfliktfrei zwischen Fußgängern und Radfahrern zu, obgleich in Baunatal der Grundsatz der Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer gelte, stellte Wolfram Meibaum fest. „Der Gehweg gehört auch Kindern, Blinden und Sehbehinderten, Älteren und Gehbehinderten. Ältere Fußgängerinnen und Fußgänger sind besonders gefährdet, sie reagieren auf Fahrzeuge in der Regel nicht so schnell wie es eventuell nötig wäre“, sagte er. Viele Senioren würden ein eingeschränktes Reaktionsvermögen besitzen, viele seien gehbehindert und auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen. Ein schnelles Ausweichen sei oftmals nicht möglich. Da die Roller nahezu geräuschlos fahren, seien sie zudem für Menschen mit Hörproblemen schwer als Gefährdung erkennbar.
Ein grundsätzliches Problem würden falsch abgestellten E-Scooter darstellen, so die Feststellung des Senioren-Arbeitskreises. Die Anlage von Parkzonen und Abstellverbotszonen sei zu begrüßen und ziele in die richtige Richtung. Regeln müssten jedoch auch durchgesetzt werden. Oft reiche ein Appell allein nicht aus. Ein direktes Zugehen auf die Nutzer sei sehr wertvoll.