01.08.2022
Katastrophe im Juli 1992 war Auslöser für das Hochwasserschutzkonzept
Auch 30 Jahre nach der Katastrophe sind die Erinnerungen an das Jahrhundert-Hochwasser bei vielen Menschen in der Region sehr präsent. Am 31. Juli 1992 setzte nachts starker Regen. Am Ende überschwemmten die sintflutartigen Regenfälle das gesamte BaunaTal. Bis zu zwei Meter hoch war die Flutwelle, die in Baunatal und Schauenburg alles mit sich riss. Straßen, Plätze und Keller standen meterhoch unter Wasser, Menschen und Tiere mussten gerettet werden. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Dauereinsatz, darunter allein die Baunataler Wehrleute über 22 Stunden. Unter anderem wurde das Blockheizkraftwerk der Max-Riegel-Halle vernichtet, besonders stark betroffen waren auch die Baunataler Werkstätten. Das Hochwasser verursachte in der Region einen Schaden von rd. 6,5 Millionen Euro.
Nach dem verheerenden Jahrhunderthochwasser stand fest: Eine solche Katastrophe darf sich nicht wiederholen. Für den Verband für Abwasserbeseitigung und Hochwasserschutz Baunatal-Schauenburg war die Jahrhundertflut Auslöser für die Erstellung eines umfangreichen Hochwasserschutzkonzeptes. Entwickelt wurde es in Kooperation mit der Stadt Baunatal und der Gemeinde Schauenburg von der Gesamthochschule Kassel von Fachleuten der Abteilung Wasserbau und Wasserwirtschaft. Große Beachtung fand das Hochwasserschutzkonzept im Jahr 2000 bei der Weltausstellung EXPO in Hannover. Seither war es konsequent umgesetzt worden. Zu den größten Maßnahmen gehören das Polder Schefferfeld vor Altenritte und das Rückhaltebecken Katzenmühle.
Verwirklicht wurden zudem mehrere kleinere lokale Hochwasserschutzvorkehrungen, zum Beispiel in Guntershausen. Das Hochwasserrückhaltebecken an der Hunsrückstraße in Kirchbauna war der letzter Baustein im Konzept. Eingeweiht wurde das riesige Becken im Sommer 2017.