20.07.2022
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft steht Betroffenen zu Seite
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche neurologische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Viele der Betroffenen sind im fortschreitendem Stadium auf den Rollstuhl angewiesen. Um Betroffenen darauf vorzubereiten und um Menschen, die erst seit kurzem auf den Rollstuhl angewiesen sind zu unterstützen, fand vergangene Woche auf dem Geländer der Baunataler Diakonie Kassel in Kooperation der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (dmsg) und der Stadt Baunatal ein Aktionswochenende zur Barrierefreiheit statt. Initiiert hatte die Aktion Sabrina Scharf, die vor drei Jahren die Diagnose MS erhalten hat und sich seit dem nicht nur für Betroffenen engagiert. Sie selbst kann zwar noch kurze Strecken laufen, wird aber lange Sicht dauerhaft auf den Rollstuhl angewiesen sein.
Ein Bereich, der Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt, ist der Sport. Und so kommen auf dem Sportcampus Menschen mit und ohne Behinderung zusammen um gemeinsam Sport zu treiben. Zudem sollen im Rahmen der Specialolympics im kommenden Jahr die Menschen näher zusammenrücken. Baunatal werde nämlich Olympisches Dorf und beherberge die Delegation aus Dschibuti, so Strube.
Aber Sport kann noch viel mehr: „Nur Sport kann neben Ernährung und einem vernünftigen Stressmanagement dafür sorgen, dass die Behinderungen bei MS sich weniger zeigen“, erklärte Benno Rehn, Geschäftsführer der dmsg Hessen. Die dmsg, die keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt, begleitet Betroffene ab der Diagnose. Die Aktionstage wolle die Gesellschaft daher auch dafür nutzen, so Rehn, auf sich aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass sich Betroffene an sie wenden können.
Neben der Beratung seien die Selbsthilfegruppen und Funktionstrainings eine wichtige Hilfe für MS-Erkrankte. Bei den Trainings, die vom Arzt verordnet werden, betreiben die MS-Betroffenen in kleinen Gruppen wöchentlich gemeinsam Sport. In Baunatal findet das Training auf dem Sportcampus des KSV Baunatal statt. Während der Corona-Pandemie habe das Funktionstraining auch digital stattgefunden, berichtete Benno Rehn. Insbesondere im ländlichen Raum und berufstätige Menschen hätten dieses Angebot genutzt, dessen Fortbestand nun von den Krankenkassen zumindest zeitweise weiter genehmigt worden sei.
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