Berufswahl frei von Geschlechterklischees

In diesem Jahr ist durch die Corona-Pandemie vieles etwas anders. Und so fand auch der Girls– und Boys Day, bei dem Jungen und Mädchen in unterschiedliche Berufe schnuppern, etwas anders statt. Zwanzig Jungs aus ganz Deutschland und acht Mädchen nutzten die Gelegenheit sich in Kooperation mit der Bundeskoordinierungsstelle digital im Livestream, in spannenden Impulsvorträgen, bei Interviews und Diskussionsrunden mit Vorbildern aus verschiedenen Berufen zu informieren. Mit dabei waren Mitarbeiter aus verschiedenen Girls– und Boys´Day-Berufsfeldern, Politiker sowie Influencerinnen. Zudem standen den Mädchen und Jungs die Azubis der Stadtverwaltung Rede und Antwort.

Den Mädchen wurden in einem Videofilm "untypisch weibliche Berufe“ in der Stadtverwaltung Baunatal präsentiert, zudem hatten sie in einem zu Live-Talk mit Ralf Seitz, Stadtbrandinspektor, Elvira Manß-Bischoff vom Baubetriebshof und Vera Eing, Stadtplanerin, die Möglichkeit mehr über diese Berufsfelder zu erfahren.

Den Jungs stellten Erzieher ihren Beruf vor und standen für Fragen zur Verfügung. Zudem stand für die Jungs und Mädchen ein rasantes Online-Escape-Game auf dem Programm. Hier konnten sie selbst Einblick in die Arbeitswelt nehmen und lernten weitere Berufe kennen.

Martin Hollmann, Leiter des Janusz-Korczak-Hauses und sein Kollege Falk Ozellis, stellv. Leiter des Astrid-Lindgren-Hauses brachten den Schülern im Live-Talk den Beruf des Erziehers näher. Zuvor hatten die Jungs einen Videofilm aus verschiedenen Einrichtungen gesehen und hatten anschließend die Möglichkeit den beiden Erzieher Fragen zu stellen sowie von ihrer Motivation den Beruf zu ergreifen und ihrem Werdegang zu erfahren. Männliche Erzieher seien immer noch sehr selten, berichtet Martin Hollmann, der seit zwölf Jahren bei der Stadt Baunatal arbeitet. Daher freue er sich sehr, dass so viele Jungs daran Interesse hätten, diesen spannenden, wichtigen und ereignisreichen Beruf näher kennenzulernen. 

Hintergrund

Ziel der Aktionstage ist unter anderem die Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen, da viele Schülerinnen in ihrer Berufswahl geprägt von gesellschaftlichen Vorbildern sind und sich daher oft für typisch weibliche Berufe entscheiden. Die Schülerinnen soll so die Chance gegeben werden ihre Wahl letztendlich entsprechend ihrer individuellen Interessen und Kompetenzen zu treffen – frei von Geschlechterklischees. Gleiches will der Boys´Day erreichen. Den Jungs sollen Einblicke in typische Boy´s Day Berufe gegeben werden. Das sind Berufe, in denen höchstens 40 Prozent Männer eine Ausbildung machen oder arbeiten, wie beispielsweise Erzieher, Floristen, Pflegefachmänner, Grundschullehrer, Friseur und viele weitere.