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StadtteilforscherInnen in Altenbauna-Stadtmitte unterwegs!

Wir planen mit

Für 23 Kinder im Alter von 7-11 Jahren wurde das Vereinshaus Altenbauna vom 25. – 28. März 2013 zur Forschungsstation und die Kinder selbst zu Forscherinnen und Forschern. Unterstützt durch die Koordinationsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Baunatal sowie durch den Hort Janusz-Korczak-Haus haben die Kinder jeden Tag von 10:00 - 15:00 Uhr ihren Ort erkundet. Mit Fotoapparat und Forschungsauftrag sind sie losgezogen, um Altenbauna-Stadtmitte mit Straßen, Plätzen, Freiflächen und ihren Lieblingsorten unter die Lupe zu nehmen. Die Stadt Baunatal wollte wissen: „Wo seid ihr gerne und was macht ihr dort? Welche Wege nutzt ihr und gibt es vielleicht auch gefährliche Ecken? Was stört euch? Wie gefallen euch die Spielorte, Bolzflächen und, und, und? Spielt ihr auch in der Natur? Wenn ihr das Sagen hättet, was würdet ihr verändern?“

Was gefällt Kindern in der Stadtmitte?

  • Kurze Wege. Sie sind viel zu Fuß unterwegs.
  • Es gibt viele Fußwege und auch ein paar Straßen mit wenig Autos, so dass dort gespielt wird. Auch auf großen Parkplätzen oder auf dem Marktplatz kann gut gespielt werden.
  • Brunnen sind im Sommer toll: Füße baden.
  • Die Bauna als Spielort. Auch der Wald ist nah.
  • Innenstadt zum Bummeln, Eisessen, Parcour.
  • Spiel- und Bolzplatz Rembrandtstraße.
  • Kiosk am Brunnenplatz.
  • Die kleineren Spielplätze und die Wiesen um die Häuser herum sind wichtiger als die Parks.

Was ist für Kinder blöd?

  • Autos, die zu schnell fahren, insbesondere vor dem Aldi, wo eigentlich eine Spielstraße ist und alle nur Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen.
  • Unterführungen sind dunkel, unangenehme und oft stinkt es dort.
  • Es gibt zu wenig Möglichkeiten mit Ampeln oder Zebrastreifen über die großen Straßen zu kommen.
  • Müll und Hundekacke.
  • Maulwurfhügel und fehlende Netze in den Toren auf dem Bolzplatz Rembrandtstraße.
  • Graffitis auf der Gedenkwand am Brunnenplatz.
  • Kinder fühlen sich durch Jugendliche gestört.

Nach dem Forschen haben die Kinder überlegt, welche Veränderungen sie direkt selbst angehen können. Eine Gruppe hat die Maulwurfhügel auf dem Bolzplatz verteilt und dann die Fläche gleich mit einem Fußballspiel eingeweiht. Eine andere Gruppe hat einen Brief an Hundebesitzer geschrieben, in dem sie erklären, warum sie der Hundekot stört. Den Brief haben sie mit einem Hundekotbeutel an Menschen mit Hund verteilt. Eine dritte Gruppe hat Müll gesammelt und diesen gleich zu Kunst-/Spielobjekten verarbeitet. Andere Kinder haben sich überlegt, was sie machen können, wenn sie sich durch Jugendliche gestört fühlen. Außerdem haben sie noch einmal genau dokumentiert, wo sie der Autoverkehr stört.
Zum Abschluss der Forschungswoche waren Eltern und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung zur Präsentation eingeladen, um einen Eindruck von den Anliegen der Kinder zu bekommen.

Welche der Kinderanliegen können umgesetzt werden?

Die Kinder haben einen Brief an Hundebesitzer/-innen geschrieben und verteilt. Dieser ist auch am 24. April in den Baunataler Nachrichten veröffentlicht worden.

Mehr Ampeln und Zebrastreifen, um Straßen zu überqueren. Unterführungen finden die Kinder sehr unangenehm. Viele der Anliegen der Kinder können beim Umbau der Friedrich-Ebert-Allee umgesetzt werden.

Die Wand mit Gedenktafel am Käthe-Kollwitz-Platz wird auf Anregung der Kinder bis zum Sommer durch den Bauhof neu gestrichen.

Bolzplatz Rembrandtstraße verbessern: Die Maulwurfshügel haben die Kindere mit Hacke und Schüppe selbst platt gemacht. Neue Tore werden im Sommer aufgestellt.

Kinder fühlen sich von Jugendlichen gestört: In der Innenstadt gibt es viele Orte, an denen sich sowohl Kinder als auch Jugendliche aufhalten – neben den Spiel- und Bolzplätzen ist dies auch die Haltestelle Stadtmitte. Manchmal verstehen Kinder es als „Anmache“, wenn Jugendliche von ihnen den Ball haben wollen. Oder ihnen ist das Verhalten der Jugendlichen fremd. Manchmal passen auch die unterschiedlichen Aktivitäten nicht zusammen. Mit dem Spielfest auf dem Bolzplatz an der Rembrandtstraße sollen Kinder unterstützt werden, sich diesen Platz zu eigen zu machen.