Tierische Wegweiser im Wohngebiet Baunsberg

Die Orientierung im Wohngebiet Baunsberg zu verbessern war am Beginn der geplanten Maßnahmen im Rahmen des von Bund und Land geförderten Städtebauförderprogramms Soziale Stadt, jetzt Sozialer Zusammenhalt, ein großer Wunsch der Akteure. Von Anfang an waren die Bewohnerinnen und Bewohner in die Vorhaben einbezogen worden, so auch 2018 bei der gemeinsamen Erarbeitung des Orientierungs- und Lenkungskonzepts.

Zu den im Laufe der zurückliegenden Jahre im Rahmen des Förderprogramms umgesetzten Projekte gehören die Waldtierfiguren, die entlang der neuen Wegeverbindung vom Baunsbergpark bis zur Dachsbergstraße - die im Mai fertiggestellte Magistrale - an den Knotenpunkten zur besseren Orientierung beitragen.

Die Idee zu den tierischen Wegweisern kam im Jahr 2019 während eines Beteiligungsprojekt in Kooperation mit dem Stadtteilzentrum Baunsberg und dem Stadtteilmanagement von Viertklässlern aus der Friedrich-Ebert-Schule. Künftig sollte es zum Beispiel bei Verabredungen heißen „wir treffen uns beim Reh““ oder bei Wegbeschreibungen „beim Platz mit dem Wildschwein biegst man rechts ab“. Groß und auffällig sollten die Figuren sein und möglichst auch als Sitzfläche dienen. Der Vorschlag der Schüler hatte bei der Stadtteilkonferenz im November 2019 großen Anklang gefunden.

Einzug der Waldtiere am Baunsberg

Natürlich wollten die Kinder bei der Gestaltung der Skulpturen auch selbst Hand anlegen. So entstand die Idee der Mitmachbaustellen. In den Herbstferien 2020 arbeiteten einige mit der Künstlerin Sonja Pieper an der ersten Waldtierfigur. Entstanden sind die beliebten drei Hasenstühlen, die längst ihren festen Platz am Hasentreff am Stadtteilplatz haben.

2021 folgte ebenfalls in den Herbstferien der zweite Mitmachworkshop. Dieses Mal wurden das Reh an dem Wegabzweig beim Haus Dachbergstraße 32 als der Keiler mit seinem Frischling am Platz bei der Wegekreuzung an der Obstwiese platziert. Die Kinder gruben gemeinsam Löcher, um die Standorte der Skulpturen festzulegen. Außerdem bemalten sie die Tierfiguren fertig, bevor sie gemeinsam aufgestellt und einbetoniert werden konnten.

Zu Beginn der Osterferien 2023 nutzten erneut mehrere Kinder die Gelegenheit an drei Nachmittagen gemeinsam mit der Künstlerin die letzten zwei Waldtierfiguren entlang der Magistrale fertigzustellen. Mit dem Fuchs, der er sich auf einer Bank auf Höhe des GWH-Büros in der Birkenallee 57 gemütlich macht, sowie dem Uhu oberhalb der Birkenallee 71-75 sind jetzt alle Waldtier-Plätze vollständig. Die Kinder des Mitmachworkshops hatten zuvor mit ihren Schnitzwerkzeugen dem Uhu den letzten Schliff gegeben. So bekam er Federn, Krallen und Augen. Nach einer Einweisung durch die Künstlerin gelang es den Kindern tolle Details anzufertigen. Das Beste: Der Uhu ist so groß, dass sich die Kinder sogar hineinsetzen können.

Die an den drei Mitmachworkshops teilnehmenden Mädchen und Jungen hatten alle großen Spaß beim Schnitzen, Schleifen, Graben, Betonieren und Bemalen. Sie konnten ihre handwerklichen und kreativen Fähigkeiten gut nutzen und weiter ausbauen und haben als eine große Unterstützung für die Künstlerin gemeinsam zur erfolgreichen Umsetzung des Beteiligungsprojekts beigetragen.

Die Tierskulpturen dienen längst nicht nur der besseren Orientierung im Wohngebiet Baunsberg. Sie sind am Baunsberg längst zu liebgewonnenen und nicht mehr wegzudenkenden „Mitbewohner geworden, die gerne von Kindern bespielt und von den Bewohnerinnen und Bewohnern als Treffpunkt genutzt werden.

Neben den Waldtier-Figuren an den Wegeabzweigungen entlang der Magistrale wurden an den kleinen Plätzen dort auch Wegweiser an den Lichtstelen angebracht. In Zusammenarbeit mit dem NVV wurden Umgebungspläne für die Bushaltestellen erstellt und ausgehängt, die somit eine Orientierung von den Haltestellen aus verbessern. Um mehr Klarheit in der Zuordnung der Geschosswohnungsbauten zu den großen Straßen im Wohngebiet zu ermöglichen, wurde zur Kennzeichnung eine Farbe hinterlegt, z. B. blau für die Akazienallee. Die die Hausnummern groß an den Fassaden angebracht und farblich markiert.

Förderprogramm Sozialer Zusammenhalt

Im Jahr 2015 wurde das Wohngebiet Baunsberg in das Bund-Länder-Programm Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt) aufgenommen, jetzt läuft das letzte Förderjahr. Die Schaffung der durchgängigen, Nord-Süd-Wegverbindung war ein zentrales Ergebnis der Beteiligung der Anwohner an der Entwicklung des „Integrierten Handlungskonzeptes für das Wohngebiet Baunsberg“ für dieses Förderprogramm.

Weitere Beteiligungen zur Gestaltung im Detail erfolgten im Zuge der Planung einzelner Bauabschnitte, wobei auch der Behindertenbeirat, der Seniorenarbeitskreis sowie die anliegenden Einrichtungen einbezogen waren.

Magistrale im Frühjahr fertiggestellt

Die Magistrale ist eine der wichtigsten und umfangreichsten Maßnahmen, die im Zuge des Bund-Länder-Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ umgesetzt wurden. Im Mai: hatten Erster Stadtrat Daniel Jung, Frank Grasmeier vom Stadtteilzentrum und Larissa Daumas vom Planungsbüro hanf gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Magistrats, der Lenkungsgruppe Sozialer Zusammenhalt sowie des Stadtteilmanagements den vorletzten Wegeabschnitt der neuen Nord-Süd-Verbindung eingeweiht. Diese führt nunmehr durchgängig und barrierefrei von der Lindenallee bis zur Dachsbergstraße.