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04.06.2024

Danke an das gesamte Team des Stadtteilzentrums Baunsberg für die engagierte Arbeit im Wohngebiet.
Danke an das gesamte Team des Stadtteilzentrums Baunsberg für die engagierte Arbeit im Wohngebiet.

25 Jahre Stadtteilzentrum Baunsberg

Einrichtung der Stadt Baunatal wurde 1999 eröffnet - Lob und Dank für engagierte Arbeit

Header STZ

25 Jahre Stadtteilzentrum Baunsberg boten am letzten Maiwochenende einen schönen Anlass zum Feiern (siehe dazu auch Bericht BN 22). Rund um den Platz Bornhagen und im Kinder- und Familienzentrum fanden sich zahlreiche Gäste ein. Grußworte, verbunden mit den besten Wünschen und einem großen Dank an alle, die hier tätig sind, gab es von Erstem Stadtrat Daniel Jung und Vize-Landrätin Silke Engler. Die ehemalige Baunataler Bürgermeisterin kam nicht mit leeren Händen: Für die wunderbare Arbeit, die das Stadtteilzentrum und der ebenfalls seit 25 Jahren bestehende Förderverein Stadtteilzentrum Baunsberg für alle Generationen im Wohngebiet leisten, brachte sie einen Scheck vom Landkreis Kassel mit. Auch Sascha Holstein von der Wohngesellschaft Nassauische Heimstätte überreichte STZ-Chef und Geschäftsführer des Fördervereins Frank Grasmeier einen Scheck. Für ihn gab es mit einer Würdigung durch den Ersten Stadtrat eine besondere Überraschung. „Frank Grasmeier steht für 25 Jahre kontinuierliche Arbeit am Baunsberg. Sein Herz schlägt für Chancengleichheit. Er ist ein Netzwerker durch und durch und hat immer das Ganze im Blick, und das umfasst die ganze Stadt Baunatal“, betonte Daniel Jung. Frank Grasmeier bedankte sich herzlich für die lobenden Worte, „die ich alle sehr gerne an mein superengagiertes Team weitergebe“, sagte er.

Nach dem „offiziellen“ Teil der Festveranstaltung gab bei Kaffee und Kuchen viele schöne Begegnungen und Gespräche. Für die kleineren Besucher gab es tolle Spiel- und Mitmachangebote u.a. mit dem Spielmobil Augustine. Für die musikalische Umrahmung sorgte an diesem sonnigen Nachmittag das Duo „Zweierlei“.

Ein Vierteljahrhundert sind auch ein würdiger Anlass für einen Rückblick auf die Erfolgsgeschichte des STZ, auf die die Stadt und alle jene, die mit der Entwicklung des STZ verbundenen sind, mit Recht stolz sind. Längst ist die Einrichtung für jüngere und ältere Bewohner und Bewohnerinnen gleichermaßen zu einer festen Institution im Wohngebiet geworden und leistet zudem einen wichtigen Beitrag im Bereich Integration, der in die ganze Stadt ausstrahlt.

Rückblick

1999 wurde das Stadtteilzentrum Baunsberg von der Stadt Baunatal in Betrieb genommen. Im Zuge der Erweiterung des Wohngebietes mit Neubaumaßnahmen auch im öffentlich geförderten Wohnungsbau war in den 90iger Jahren die Bevölkerung von 3.500 auf 5.300 Einwohner angestiegen.

Eine wichtige Aufgabe war es bereits damals, die neu zugezogene Bevölkerung zu integrieren, das interkulturelle Zusammenleben zu fördern und ein generationenübergreifendes, alle Nationalitäten ansprechendes Angebot Stadtteilorientierter Sozialarbeit aufzubauen. Als optimal gelegener Standort für ein Stadtteilzentrum als neuer Begegnungsort für das Wohngebiet konnte das gerade frei gewordene Gebäude Bornhagen 3 von der Stadt Baunatal erworben werden, das bis in die 80iger Jahre als katholischer Teil des ökumenischen Kirchenzentrums Bornhagen genutzt wurde.

Zum 1998 entwickelten Betriebskonzept gehörte eine Verlagerung des damaligen Jugendbildungswerkes der Stadt Baunatal (dem aktuellen Produktbereich Kommunale Bildungsplanung) zur gemeinsamen Nutzung des Gebäudes. Außerdem wurde die Zusammenarbeit mit Beratungsstellen von anderen Trägern angestrebt, wie z.B. die weiterhin bestehende Kooperation mit der Migrationsberatung für Erwachsene des Diakonischen Werkes.

Um weitere Finanzierungsmöglichkeiten wie Spenden und Fördermittel zu erschließen und für die Bewirtschaftung der Räume wurde im Dezember 1998 der Förderverein Stadtteilzentrum Baunsberg e.V. gegründet. Mitglieder sind Privatpersonen, Vereine, Einrichtungen und Wohnungsbaugesellschaften, die sich für das Wohngebiet und die Aktivitäten im Stadtteilzentrum engagieren.

Zu den vielfältigen Aufgaben gehören seither u.a. Angebote für Kinder und Erwachsene, die Koordination und Vernetzung von sozialen Angeboten im Wohngebiet, die Beteiligung der Bewohner bei Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung und zur baulichen Entwicklung, Integrationsangebote für Migranten, niedrigschwellige Beratungsangebote u.v.m..

Ein umfangreiches außerschulisches Bildungsprogramm bietet der Kinderbereich für die Vier- bis Zwölfjährigen Jahre mit vielen tollen Angeboten. Eine enge Kooperation gibt es mit Kindertagesstätten und Grundschulen, mit denen gemeinsame Projekte entwickelt und durchgeführt werden.

Für die Angebote und die Einrichtung der Gebäudes gab es ab 1998 einen umfangreichen Beteiligungsprozess, z.B. bei Elternabenden in den Bildungseinrichtungen im Wohngebiet.

Angebote für Familien sind der Schwerpunkt im Kinder- und Familienzentrum, das 2017 eröffnet wurde. 
Angebote für Familien sind der Schwerpunkt im Kinder- und Familienzentrum, das 2017 eröffnet wurde.

Besonders positiv entwickelt hat sich die Netzwerkarbeit im Wohngebiet. Eines der ersten Projekte war die Gründung des Stadtteilarbeitskreises Baunsberg in 1999, der somit auch sein 25jähriges Bestehen feiert. Seither treffen sich Vertreter von Einrichtungen im Wohngebiet, Kirchengemeinden, Vereinen, auch stadtweit tätigen Beratungsstellen und Wohnungsbaugesellschaften viermal im Jahr zum Austausch über aktuelle Entwicklungen, Veränderungen und Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner sowie zur Planung von gemeinsamen Projekten und Veranstaltungen wie z.B. dem Stadtteilfest alle zwei Jahre.

Einen besonderen Entwicklungsschub brachte die Aufnahme des Wohngebietes Baunsberg in 2015 in das  Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“, das seit 2020 „Sozialer Zusammenhalt“ heißt.

Nachdem die Evangelische Kirchengemeinde Altenbauna in 2014 ihre Angebote in das neue Gebäude Markt 5 im Stadtzentrum verlagerte und der bisher als Ev. Kirchenzentrum Bornhagen genutzte Gebäudeteil zum Verkauf stand, hat die Stadt Baunatal dort als Initialmaßnahme dieses Bund-Länder-Programms die zusätzliche Kindertagesstätte Bornhagen eingerichtet und das Stadtteilzentrums in Kooperation mit den benachbarten Kindertagesstätten zum Kinder- und Familienzentrum Baunsberg ausgebaut. Angebote für Familien sind somit ein weiterer Schwerpunkt. Die Beratung von Familien (inkl. Erziehungsberatung und aufsuchende Arbeit) wurde auch durch eine Kooperation mit dem Fachbereich Jugend des Landkreises Kassel ausgeweitet. Das Kinder- und Familienzentrum Baunsberg wurde in 2016 in das Förderprogramm Familienzentren des Landes Hessen aufgenommen.

Die Einwerbung von Fördermitteln für die Ausgestaltung von Angeboten im Wohngebiet Baunsberg ist ein weiteres Kennzeichen für die erfolgreiche Arbeit des Stadtteilzentrums.

Für die besonderen integrationspolitischen Herausforderungen konnte für die Zeit von Juni 2021 bis Mai 2026 eine Integrationsfachstelle Baunsberg mit 30 Wochenstunden mit einer Förderung von 75 Prozent aus dem Landesprogramm Gemeinwesenarbeit im Stadtteilzentrum eingerichtet werden. Weiterhin wurde das Kinder- und Familienzentrum Baunsberg von April 2021 bis März 2024 als Pilotstandort für das Förderprogramm „Familienleben & Digitalisierung“ ausgewählt.

Preise und Auszeichnungen

Die regionale und landesweite Anerkennung für die in den letzten 25 Jahren geleistete Arbeit wird auch durch die Preise und Auszeichnungen deutlich, die Projekte von Stadtteilzentrum und Förderverein erhalten haben:

Das Projekt „Soziale Lernpaten – Jugendliche fördern Kids“ erhielt u.a. in 2010 die Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“, war 2019 Gewinner-Projekt Nordhessen des Förderpenny, gewann 2021 den Förderpreis der EAM-Stiftung und war 2023 Förderpreisträger „Jugend im Ehrenamt“ der Sparkassenversicherung Hessen-Thüringen. Ein Videofilm des Kinderbereichs wurde 2006 mit dem Mediasurferpreis der LPR ausgezeichnet.

Das Projekt „Interkulturelle Elternpaten“ des Fördervereins wird seit 2014 aus dem Landesprogramm „Wegweisende Integrationsansätze realisieren -WIR“ gefördert und erhielt in 2017 die Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“. Darüber hinaus erhielten in den vergangenen Jahren mehrere Elternpatinnen als Einzelpersonen diese Auszeichnung.

2023 wurde das Stadtteilzentrum vom Land Hessen ausgewählt, um bei einer Landestagung als Leuchtturmprojekt die erfolgreiche Umsetzung des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ im Wohngebiet vorzustellen.