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15.03.2022

Spannende Frauentagsveranstaltungen in Baunatal

Große Resonanz bei Lesung, Film und Podiumsgespräch mit Politikerinnen

Bürgermeisterin Manuela Strube (v.l.), Susanne Selbert, Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands; Autorin Miriam Leitner aus Rengershausen und die städtische Frauenbeauftragte Stefanie Teuteberg gestalteten im Kino zwei unterhaltsame Abende. 
Bürgermeisterin Manuela Strube (v.l.), Susanne Selbert, Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands; Autorin Miriam Leitner aus Rengershausen und die städtische Frauenbeauftragte Stefanie Teuteberg gestalteten im Kino zwei unterhaltsame Abende.

Zu zwei Veranstaltungen, die ebenso informativ wie unterhaltsam und kurzweilig waren, hatten die Mitarbeiterinnen des städtischen Frauenbüros anlässlich des Weltfrauentags ins Cineplex eingeladen. Zur Lesung am 8. März mit Miriam Leitner aus Rengershausen begrüßte die städtische Frauenbeauftragte Stefanie Teuteberg 50 Gäste. Eindrucksvoll berichtet Miriam Leitner in ihrem Buch „Anders Gleich“ von den Werten, Wünschen und Hoffnungen der Frauen in Peking, denen sie in großformatigen Fotografien ein Gesicht gibt. Die Interviews, die aus dem Leben und Alltag vieler Frauen in China erzählen, zogen auch die Zuhörerinnen im Baunataler Kino in den Bann.

Starke Frauen standen auch im Mittelpunkt des zweiten Abends zum Weltfrauentag, der am vergangenen Donnerstag im Zeichen der „Frauen in der Politik“ stand. „Politik ist eine viel zu ernste Sache, um sie allein Männern zu überlassen“: Unter diesem Leitsatz erzählte zunächst der Film „Die Unbeugsamen“ von Politikerinnen, die sich im Wandel der zurückliegenden Jahrzehnte in der Bonner Republik behaupteten. Die 30 Besucherinnen - „Hahn im Korb“ war als einziger männlicher Gast Stadtverordnetenvorsteher Reiner Heine - nahm der Film mit auf eine spannende Zeitreise, die zeigte, wie sich Frauen ihre Beteiligung an demokratischen Entscheidungsprozessen gegen viele erfolgsbesessene Männer wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten.

Im Anschluss gab es ein Podiumsgespräch mit Bürgermeisterin Manuela Strube und Susanne Selbert, Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands Hessen, ehemalige Vize-Landrätin und Enkelin der berühmten Elisabeth Selbert aus Kassel, eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“. Dabei wurde deutlich, dass trotz vieler positiver Veränderungen noch so manches in Sachen Gleichstellung und paritätischer Mitbestimmung im Argen ist. Mit Sorge betrachtet werde auch die zunehmende Diskreditierung, verbunden mit sexueller Diskriminierung, von Frauen, insbesondere von Politikerinnen, im Netz. „Frauen werden immer sichtbarer, sie sind präsenter als früher. Das macht sie auch mehr zur Zielscheibe“, stellte Susanne Selbert dazu fest.

Einig waren sich die Politikerinnen und die Frauenbeauftragte darüber, dass es der gesamten Gesellschaft sehr viel bringt, dass Frauen vermehrt in der Politik mitmischen. Für Bürgermeisterin Manuela Strube - die einzige Frau, die dieses Amt im Landkreis Kassel inne hat - ist es für jede Politikerin und jeden Politiker wichtig, authentisch und offen zu sein. „Man darf sich nicht verstellen, das habe ich auch während des Wahlkampfes nie getan. Ich bleibe immer die, die ich bin“, sagte sie.