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25.01.2022

Die 2021 eingeweihte barrierearme Verbindung von der Birkenallee bis zum Kinder- und Familienzentrum am Baunsberg führt den 2016 entstandenen Weg von der Straßenbahnhaltestelle zur Birkenallee bis zum Platz vor dem Stadtteilzentrums fort.
Die 2021 eingeweihte barrierearme Verbindung von der Birkenallee bis zum Kinder- und Familienzentrum am Baunsberg führt den 2016 entstandenen Weg von der Straßenbahnhaltestelle zur Birkenallee bis zum Platz vor dem Stadtteilzentrums fort.

Behindertenrechtskonvention wird in Baunatal umgesetzt

Inklusion hat in der Stadt hohen Stellenwert - Lenkungsgruppe erarbeitet Aktionsplan

Die gleichberechtigte und uneingeschränkte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben, das ist das Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), die seit 2009 in Deutschland geltendes Recht ist. In Baunatal hat sich Mitte Dezember eine Lenkungsgruppe unter dem Titel „Baunataler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)“ konstituiert.

Bereits im November 2017 hatte das Stadtparlament die Gründung der Lenkungsgruppe beschlossen. Im September letzten Jahres wurde dieser Beschluss in die Tat umgesetzt: Einstimmig beschlossen SPD, CDU, Bündnis90/Die Grünen und FDP die Entsendung von Vertreterinnen und Vertretern in die Lenkungsgruppe. Das Vorhaben habe man leider zwischendurch aus den Augen verloren, hatten die Parlamentarier aller Fraktionen eingeräumt und festgestellt, dass es jetzt umso wichtiger sei, dieses wichtige Thema in der Stadt voranzubringen. „Teilhabe ist kein Akt der Gnade, sondern steht allen Menschen zu, basierend auf dem Grundgedanken der Inklusion“, hatte der Vorsitzende des städtischen Behindertenbeirates Egon Bader während der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung betont.

Insgesamt gehören der Baunataler Lenkungsgruppe 24 Personen an. Elf Mitglieder wurden aus den Reihen der Stadtverordnetenversammlung entsandt. Der Magistrat benannte 13 weitere Mitglieder aus dem Behindertenbeirat und dem Senioren-Arbeitskreis, dem Ausländerbeirat, dem Blinden– und Sehbehindertenbund Hessen e.V. sowie der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (Selbsthilfegruppe Baunatal) und aus dem Emstaler Verein e.V., der gemeindepsychiatrisch orientiert ist und seinen Sitz in der Rembrandtstraße hat. Weitere Vertreter kommen aus den Vereinen KSV und GSV und aus Baunataler Schulen. Aufgabe der Lenkungsgruppe ist die Erarbeitung eines Aktionsplans für die Umsetzung weiterer baulicher Maßnahmen sowie Aktionen im Bereich der Inklusion. Dazu werden themenspezifische Arbeitsgruppen gebildet, denen beratend neben weiteren Fachleuten Mitarbeiter der Stadtverwaltung zur Seite stehen werden, darunter der Behindertenbeauftragte Heinz Kaiser.

Aktive Teilhabe aller Menschen

Das Thema Inklusion wird in Baunatal von vielen Akteuren bereits seit Langem gelebt und umgesetzt. Allen Menschen die aktive Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, das ist auch in Baunatal Grundgedanke und Voraussetzung für eine gelungene Inklusion. In vielen Bereichen kommen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Ein sichtbares Zeichen für das gute Miteinander ist das 2014 eröffnete Haus der Begegnung „Markt 5“ mitten im Zentrum. Ein weiteres Inklusionsprojekt in der Stadt ist der „Sportcampus“, eine Kooperation zwischen der bdks und dem KSV.

Ein wichtiger Baustein für die Teilhabe vieler Menschen in der Stadt, so auch für Senioren, Radfahrer oder auch Eltern mit Kinderwagen, ist die Barrierefreiheit. Seit 15 Jahren wird in Baunatal das Programm „Barrierefreies Bauen“ erfolgreich umgesetzt. Fast 600 Fahrbahnabsenkungen mit Rillenplatten, ein Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung, wurden seitdem in Kreuzungsbereichen eingebaut.

Der in 2021 abgeschlossene barrierefreie Umbau des Bahnhofs Guntershausen, der barrierefreie Ausbau von Haltestellen im Stadtgebiet, der Ausbau von Wegen und Straßen sowie der Aus– und Neubau barrierefreien Wohnraums u.a. am Baunsberg und im Wohngebiet „Am Stadtpark“ sind weitere Beispiele für das erfolgreiche Zusammenwirken verschiedener Akteure und Kooperationspartner im Sinne einer guten Stadtgemeinschaft, in der die Belange der Bürgerinnen und Bürger Gehör finden und berücksichtigt werden.