23.03.2021

Symbolische Staffelübergabe vor dem Feuerwehrhaus: Philipp Wagner (v.l., stellvertretender Stadtbrandinspektor), Stadtbrandinspektor Ralf Seitz, Bürgermeisterin Silke Engler, Jan Norwig (Wehrführer Guntershausen) und Stephan Lengemann (stellvertretender Wehrführer).
Symbolische Staffelübergabe vor dem Feuerwehrhaus: Philipp Wagner (v.l., stellvertretender Stadtbrandinspektor), Stadtbrandinspektor Ralf Seitz, Bürgermeisterin Silke Engler, Jan Norwig (Wehrführer Guntershausen) und Stephan Lengemann (stellvertretender Wehrführer).

Feuerwehrhaus ist ein Schmuckstück im Ortskern

Offizielle Übergabe in Guntershausen

Was lange währt, wurde in Guntershausen besonders gut: Das Feuerwehrhaus in der Ortsmitte ist nach dem umfangreichen Umbau ein echtes Schmuckstück. In der vergangenen Woche übergab Bürgermeisterin Silke Engler das Gebäude offiziell an die Stadtteilwehr.

Eigentlich sollte die Einweihung mit einem großen Fest mit den Guntershäusern gefeiert werden. Das jedoch muss wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. „Das Fest holen wir auf jeden Fall nach“, versprach die Bürgermeisterin. Denn die Feuerwehr sei in Guntershausen fest verankert, „das macht Euch aus“, fügte sie hinzu.

Die Freude über das neue, moderne Domizil ist groß bei den Kameradinnen und Kameraden. „Wir sind sehr stolz auf unser Feuerwehrhaus“, sagte Jan Norwig im Namen der gesamten Feuerwehrmannschaft.

Darauf gewartet hatten die Guntershäuser schon seit Längerem. Im September 2018 waren die Arbeiten für den Umbau und die Erweiterung des Funktionsgebäudes gestartet. Unter anderem hatten schwierige Bodenverhältnisse und nicht zuletzt auch die Pandemielage zu Verzögerungen geführt.

Am 1. Oktober letzten Jahres war es dann soweit: Die Feuerwehrfrauen– und männer konnten das Gebäude beziehen und den Betrieb mit den neuen Einrichtungen und unter optimierten Bedingungen testen. Die Einsätze in den vergangenen Monaten hätten gezeigt, dass sich die den Vorgaben der Unfallkasse und des technischen Prüfdienstes angepassten Maßnahmen in der Praxis bestens bewähren, berichtete Jan Norwig.

Getrennte Umkleiden

Wesentliche Anforderung der Unfallkasse und des Technischen Prüfdienstes war die Geschlechtertrennung. Daher waren die Umstrukturierung in den Umkleiden und Sanitärräumen und die Erweiterung des Grundrisses notwendig. Es entstand ein getrennter Umkleidebereich für aktuell 23 Feuerwehrmänner und sechs Feuerwehrfrauen, der sich jetzt im Erdgeschoss des erweiterten und aufgestockten Funktionsgebäudes befindet. Integriert wurden in diesen Bereich die Spinte der Jugendfeuerwehr.

Mit dem neuen, getrennten Umkleidebereichen verbessert sich die Situation für die Feuerwehrleute deutlich. Zuvor befand sich die Umkleide in der alten Fahrzeughalle in einem rückwärtigen Wandwinkel, der entfernt wurde. Dadurch gibt es jetzt auch einen größeren Stellplatz für das Löschgruppen- sowie das Mannschafts-Transportfahrzeug und gleichzeitig einen sicheren Zugang in die Halle hinter den Fahrzeugen. Wesentlich vergrößert wurden die Sanitärbereiche, das Damen-WC ist barrierefrei.

Die Gesamtkosten für den Umbau und die Erweiterung des Funktionsgebäudes betragen 865.000 Euro. Insgesamt veränderte sich die Nutzfläche um 140 auf nun 338 Quadratmeter. Das Haus wurde aufgestockt, auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage installiert und die Jugendfeuerwehr mit derzeit 18 Mitgliedern freut sich über einen eigenen Raum. Dieser befindet sich ebenso wie das Büro des Wehrführers im Erdgeschoss. Eine Treppe führt ins aufgestockte Obergeschoss, wo jetzt der neue Schulungsraum mit ca. 56 Sitzplätzen eingerichtet ist. Angeschlossen sind eine Küche sowie ein Herren- und ein Damen-WC. Eine noch anzubauende Fluchttreppe führt außen aus dem Seminarraum ins Freie.

„Leuchtturm-Konzept“

Beheizt wird das Gebäude mit einer Gas-Brennwert-Therme. Es wurde außerdem gemäß des sogenannten „Leuchtturm-Konzepts“ mit einer Notstromeinspeisung ausgestattet, die bereits erfolgreich getestet wurde. Die noch fehlende Fluchttreppe aus dem Seminarraum wird in den kommenden Monaten ausgeschrieben und installiert, dann werden auch die Außenanlagen fertiggestellt. Die Theke wird von der Feuerwehr selbst angeschafft und auch finanziert.

Überhaupt hätten die Guntershäuser Feuerwehrleute oft mit angepackt und vieles in Eigenleistung geschafft, hob  Stadtbrandinspektor Ralf Seitz lobend hervor. „Die Feuerwehr ist ein starker Partner in Guntershausen und sie ist geprägt von einem großen Zusammenhalt. Auch dafür steht dieses schöne Gebäude mitten im Ortskern“, sagte er. Alle Feuerwehren seien ein wichtiger Teil in den jeweiligen Stadtteilen. „Es gibt sieben Stadtteilfeuerwehren in Baunatal, und das wird auch so bleiben“, betonten der Stadtbrandinspektor und dessen Stellvertreter Philipp Wagner bei der Übergabe des Gebäudes in Guntershausen.

Das Feuerwehrhaus sei auch ein optisches Symbol für die wertvolle Arbeit der Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr, stellte Silke Engler fest. Sie sprach allen an der Planung und Durchführung des Umbaus Beteiligten einen herzlichen Dank aus. Ein besonders großer Dank galt den Guntershäuser Feuerwehrleuten, denn das Gebäude war während der Bauphase kaum nutzbar. Die Kameradinnen und Kameraden hätten während der Bauphase große Geduld bewiesen und weiterhin eine hohe Einsatzbereitschaft gewährleistet.