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24.02.2021

Hartmut Wicke (Stadt Baunatal), Egon Bader (Behindertenbeirat), Erster Stadtrat Daniel Jung und Bürgerbeauftragter Heinz Kaiser.
Hartmut Wicke (Stadt Baunatal), Egon Bader (Behindertenbeirat), Erster Stadtrat Daniel Jung und Bürgerbeauftragter Heinz Kaiser.

566 Fahrbahnabsenkungen in 15 Jahren

Programm „Barrierefreies Bauen“ erfolgreich umgesetzt

Das Thema Barrierefreiheit hat in Baunatal einen hohen Stellenwert. Maßgeblich dabei ist, Menschen mit Behinderungen im Bereich Inklusion die gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen.

Ein wichtiger Baustein ist das Programm „Barrierefreies Bauen“, das seit 2006 umgesetzt wird. 566 Fahrbahnabsenkungen mit sogenannten Rillenplatten, ein Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung, wurden seitdem eingebaut. „Mit den bereits seit 15 Jahren durchgeführten Gehwegabsenkungen in Kreuzungsbereichen ist die Stadt Baunatal ein Vorreiter“, betont Erster Stadtrat Daniel Jung.

Der Anfang 2020 aufgekommenen Frage nach der korrekten Verlegung einiger Rillenplatten im Zuge des Ausbaus barrierefreier Verkehrswege und Übergänge sei die Stadt umfassend nachgegangen, sagt der Erste Stadtrat. Bei einem Ortstermin mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Behindertenbeirates informierte er über die Ergebnisse der Untersuchung der Leitsysteme. Diese hatte das Stadtparlament einstimmig beschlossen.

Demnach entsprechen zwei Drittel der Fahrbahnabsenkungen im Stadtgebiet den aktuellen DIN-Vorgaben, die erst seit 2010 gelten. „Alle nach 2010 vorgenommenen 360 Fahrbahnabsenkungen wurden sukzessiv an die jeweils neu erschienenen Richtlinien angepasst - wobei es dazu keine rechtliche Verpflichtung gibt“, erläutert Daniel Jung.

Bei einem Drittel der Rillenplatten - insbesondere die Bauwerke aus der Zeit vor Inkrafttreten der entsprechenden Normen - seien Abweichungen festgestellt worden. „Aus Sicht der Sachverständigen und Betroffenen vom Hessischen Blinden- und Sehbehindertenverband, Behindertenbeirat, Senioren-
Arbeitskreis sowie aus der Verwaltung besteht keine akute Gefährdung,“ stellt der Erste Stadtrat fest.

Auch gebe es sowohl rechtlich als auch fachlich keine Beanstandungen. „Dennoch werden die betreffenden Übergänge in der AG Barrierefreies Bauen erneut behandelt. Festgelegt werden soll, an welchen Standorten Anpassungen an die DIN-Norm vorgenommen werden sollen“, berichtet Daniel Jung.