27.01.2021
Vielfältige Angebote in den städtischen Einrichtungen für alle Kinder
Seit Wochen gelten auch in Baunatal die Einschränkungen in der Kinderbetreuung. Die städtischen Kitas zeigen, dass man mit kreativen Ideen auch im Lockdown Eltern und Kindern ein abwechslungsreiches und pädagogisch wertvolles Programm bieten kann. Denn der Lockdown bedeute nicht Funkstille, betont Uta Landgrebe, Pädagogische Leitung für die Baunataler Kindertagesstätten. Auch in Pandemie-Zeiten halten die Kita-Leitungen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vielen einfallsreichen Ideen Kontakt mit Kindern, die derzeit nicht die Einrichtungen besuchen, sowie mit deren Eltern.
Die „Lockdown-Angebote“ sind vielfältig. Wichtig seien aber vor allem die „echten“ Kontakte zwischen Eltern, Kindern und Kita, zum Beispiel am Zaun, am Kiosk-Fenster, am Telefon oder auch von ferne an der Haustür, berichtet Uta Landgrebe. Eltern und Kinder individuell zu unterstützen, sei in dieser schwierigen Zeit sehr wichtig. Die Energiereserven der Familien würden schmelzen, die Betreuung der Kinder eigenständig zu organisieren. „Dennoch registrieren wir eine enorme Kraftanstrengung der Eltern, die Betreuung ihrer Kinder auf andere Weise sicherzustellen.
Wir wissen, wie vielfältig die Herausforderung für Familien derzeit sein kann. Deswegen möchten wir in dieser Zeit für alle Familien weiter Ansprechpartner bleiben“, sagt Nadine Koch, Fachbereichsleiterin für Sport, Kultur, Jugend und Senioren in der Baunataler Stadtverwaltung.
Jede Kita bietet vielfältige Möglichkeiten, den Kontakt zu halten, beispielsweise mit Videos, die in einen Blog gestellt werden. Die Einrichtungen sind telefonisch zu den Öffnungszeiten erreichbar und freuen sich über Anrufe der Kinder oder Eltern, darüber hinaus gibt es einen regen Email-Kontakt.
Im Schnitt besucht derzeit etwa ein Drittel der Kitakinder die Baunataler Einrichtungen, wo der Kindergartenalltag unter möglichst normalen Bedingungen gestaltet wird. Dabei werden die Kinder, die zuhause bleiben müssen, natürlich nicht vergessen.
In den Baunataler Kitas hoffen alle, dass sie bald wieder unbeschwert gemeinsam den Kitaalltag erleben können und freuen sich auf ein Wiedersehen. Bis dahin gibt es in allen Einrichtungen tolle Angebote und Möglichkeiten, mit den Kindern in Kontakt zu bleiben. Stellvertretend für alle Kitas folgen einige Beispiele aus den Stadtteilen:
Im Astrid-Lindgren-Haus in Großenritte haben Kita- und Hortkinder ein Video bei der Zubereitung eines Möhrensalats gedreht, den die Kinder zuhause nachmachen können. Besonders stolz sind die Kinder und Erzieherinnen auf ihr Kunstprojekt: Unter der Überschrift „Pfoten hoch“ entstanden tolle Bilder, die Kinder aus den Kitagruppen und dem Hort gemalt haben. In einer Ausstellung, die in den Langenbergen gezeigt wird, können auch die Mädchen und Jungen die Werke sehen, die beim Projekt nicht dabei sein konnten. „Für einen schönen Spaziergang dorthin geben wir den Eltern Tüten mit, die die genaue Wegbeschreibung enthalten und auch Futter für Waldtiere“, erzählt Kitaleiterin Ines Lattemann.
Der persönliche Kontakt zu den „Daheimbleibenden“ ist auch Dominica Peißker und ihrem Team in der Kita Altenritte sehr wichtig. Neben Videogrüßen und speziellen Angeboten für die Vorschulkinder werden auch in Altenritte, so wie auch in vielen anderen Einrichtungen, die Geburtstags-Kinder zuhause aufgesucht. „So können wir uns wenigstens von Weitem an der Tür oder am Fenster sehen und persönlich gratulieren“, sagt die Leiterin.
In Rengershausen holen Eltern, deren Kinder die Einrichtung nicht besuchen, gerne die vom Kitateam liebevoll gepackten Tüten mit Bastelangeboten, Geschichten und vielen weiteren Anregungen an der Tür ab. Auch in der Kita Wolkenschieber in Hertingshausen steht jede Woche eine Bastelkiste vor der Tür, mit einem persönlich adressierten Umschlag für jedes Kind.
Ein beliebtes Angebot ist die kleine „Hertingshäuser Kinderbibliothek“, in der Eltern Bücher für ihre Kinder ausleihen können. Kleine Geburtstagskinder in Hertingshausen bekommen eine Krone, berichtet Leiterin Christina Reubert.
Mit der Verlängerung des Lockdowns gelten auch die Beschränkungen im Rahmen der Kinderbetreuung bis zum 14. Februar weiter. Die anhaltende Pandemielage und die Notwendigkeit die Infektionszahlen zu senken, mache es weiterhin erforderlich, Kontakte auf ein Minimum zu beschränken betont Bürgermeisterin Silke Engler. In einem Schreiben bittet sie die Eltern um deren weitere aktive Unterstützung zum Schutz der Kinder und Familien. Wo immer möglich, sollten Kinder zu Hause betreut werden. Dabei sei es weiterhin erlaubt, dass sich bis zu drei Familien zu Betreuungsgemeinschaften zusammenschließen und im Wechsel die Kinderbetreuung übernehmen.
Des Weiteren informiert die Bürgermeisterin über die Regelungen zur Inanspruchnahme des Kinderkrankengeldes. Erfreulich sei, dass jetzt auch in Hessen ein Anspruch auf Kinderkrankengeld bestehe, wenn die Kindertagesstätte nur eingeschränkt geöffnet ist, so die Bürgermeisterin. Dies habe bislang nur bei geschlossenen Einrichtungen gegolten. Durch diese Regelung hat jedes Elternteil in diesem Jahr Anspruch darauf, 20 Tage zu Hause auf das eigene Kind aufzupassen und dafür Kinderkrankengeld zu erhalten. Die entsprechenden Antragsformulare erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse, die auch für die Auszahlung der Gelder zuständig ist. „Sollte Ihre Krankenkasse einen Nachweis über die Nicht-Inanspruchnahme der Betreuung benötigen, melden Sie sich bitte in Ihrer Kindertagesstätte oder der Kindertagesstätten-Verwaltung im Rathaus, damit wir Ihnen dies zeitnah bestätigen können“, erläutert Silke Engler.
Bezüglich der Gebührenfrage habe der Magistrat beschlossen, dass nur diejenigen Eltern Gebühren für den Monat Januar zahlen sollen, die auch die Betreuungsleistungen in Anspruch nehmen. Eltern, die ihre Kinder zu Hause oder anderweitig betreuen, sind von der Zahlung der Gebühren für den Monat Januar befreit. Da auch das Land Hessen eine teilweise Erstattung der Gebühren in Aussicht gestellt hat, werde gerade das notwendige Verfahren geklärt, so die Bürgermeisterin weiter. Sobald ein Ergebnis vorliege, werde man die Eltern zeitnah informieren.
„Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich für Ihre andauernde Unterstützung und Ihre Rücksichtnahme bedanken. Sie alle haben mit Ihrem Verhalten dazu beigetragen, dass wir die Infektionszahlen in unserer Stadt auf einem niedrigen Stand halten konnten. Das ist eine großartige Leistung, die wir im Kampf gegen das Covid-19-Virus zu schätzen wissen“, dankt die Bürgermeisterin allen Baunataler Familien für deren Verständnis.