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27.10.2020

Nachhaltiger leben: Tipps für umweltfreundlicheres Verhalten

Nachhaltiger leben: Tipps für umweltfreundlicheres Verhalten

Weniger Fleisch, Müll und Plastik vermeiden - Bereits kleine Schritte können viel bewirken

In der ganzen westlichen Welt leben die Menschen weit über ihre Verhältnisse. Viele kleine Schritte helfen, etwas zu bewirken. Mit einfachen Tipps und Tricks kann das Leben nachhaltiger gestaltet werden. 

Geholt, ausgetrunken und ab in den Müll: Laut Deutscher Umwelthilfe werden in Deutschland im Jahr fast drei Milliarden Einwegbecher verbraucht. Gut, dass sich immer mehr Kaffeeketten dem Pfandsystem Recup für Coffee-to-go-Mehrwegbecher anschließen. Alternative ist der eigene Thermobecher.

Plastik vermeiden im Alltag: Plastik ist eines der drängendsten Umweltprobleme. Besser ist es, die Plastikflaschen stehenzulassen und Kästen mit Glasflaschen nach Hause zu bringen. Noch besser wäre es, das hierzulande hervorragende Leitungswasser mit einem Wassersprudler aufzupeppen. Für unterwegs kann man die eigene Trinkflasche mitnehmen. Auch im Badezimmer kann man Ressourcen sparen: Statt Wattepads oder Wegwerftücher zu verwenden, einfach zu Waschlappen und Abschminkcreme greifen. Duschgel, Shampoo und Handseifen gibt es in Nachfüllpacks. Ideal sind feste Seifen und Shampoos ohne Plastikverpackung. Viele Supermärkte bieten Papier- anstelle von Plastiktüten an. Für den Einkauf eignen sich der Korb oder die Tragetasche, für loses Obst und Gemüse kleine Stoffbeutel. Nächster Schritt beim nachhaltigen Shoppen sind verpackungsfreie Supermärkte.

Lebensmittel - Zwischen Wertschätzung und Verschwendung: Braucht es einen Großeinkauf, wenn man weiß, dass man die Woche viel unterwegs ist und kaum zum Kochen kommt? Zudem müssen Lebensmittel, die über dem Mindesthaltbarkeitsdatum liegen, nicht zwangsläufig sofort entsorgt werden. Denn „abgelaufen“ bedeutet nicht gleich „nicht mehr genießbar“. Damit nicht wie bisher fast ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll landen, haben zahlreiche Initiativen nach Lösungen gesucht. Auf Plattformen geben Nutzer noch gute Lebensmittel gratis ab.

Ernährungsgewohnheiten im Wandel: Weniger Fleisch essen ist ebenfalls ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Laut Bundesumweltministerium fallen je nach Tierart zwischen 3,25 Kilogramm (Schwein) und 14,34 Kilogramm CO2 (Rind) pro Kilogramm verzehrtem Fleisch an. Außerdem kann man durch einen bewussteren Fleischkonsum Einfluss auf die sozialen Aspekte der Fleischproduktion nehmen und das Tierwohl positiv beeinflussen. Fleisch aus bio und artgerechter, regionaler Produktion, am besten vom Direktvermarkter, ist die beste Alternative, wenn man nicht auf Fleisch verzichten möchte.

Klimafreundlich reisen: Zu den größten Klimakillern gehören Flugreisen. Laut CO2-Rechner des Umweltbundesamtes erzeugt ein zweistündiger Flug von München nach Mallorca und zurück rund 650 Kilogramm CO2 pro Fluggast. Nach Gran Canaria (ca. 4 Stunden) sind es schon 1,4 Tonnen. Und bei einem Interkontinental-Flug nach New York fallen über vier Tonnen an. Außerdem gehören Schiffe zu den dreckigsten Emissionsquellen, das gilt vor allem für die Kreuzfahrt-Riesen. Nachhaltiger ist es zudem, beim Reisen auf das Auto zu verzichten und stattdessen mit dem Zug zu reisen.

Das Auto so oft wie möglich stehen lassen. Warum nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln und abends mit einem geliehenen Rad heimradeln.

Klimafreundliche Haushaltsgeräte: Bei der Anschaffung neuer Haushaltsgeräte lohnt es sich, auf die Energieeffizienzklasse zu achten. Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner mit A+++ sind in der Anschaffung etwas teurer, verbrauchen aber deutlich weniger Strom.

Vier Wände für die Zukunft: Die Heizung durchlaufen zu lassen, ist Verschwendung. Eine clevere Lösung sind Thermostate, die zu einer bestimmten Zeit anspringen. Eine schlecht gedämmte Altbauwohnung mit 130 Quadratmetern verursacht im Schnitt 4,6 Tonnen CO2 pro Jahr. Grundsätzlich gilt: Häuser erst baulich auf einen guten energetischen Stand bringen durch den Austausch von Fenstern und Türen sowie das Dämmen der äußeren Hüllfläche. Anschließend kann die Anlagentechnik auf den neuen Energiebedarf angepasst und erneuert werden.

Ausgleich fürs Klima: Wer beim CO2 „sündigt“, kann Kompensation betreiben. Seriöse Anbieter verwenden Beiträge (bei elf Tonnen CO2 im Jahr sind etwa 250 Euro fällig), um an anderer Stelle Klimaschutz zu betreiben. So fließt das Geld beispielsweise in Solarkocher in Ruanda oder Sri Lanka, die klimaschädliche Holz(kohle)-Feuerstellen ersetzen sollen. Oder in den Aufbau von regenerativen Energiequellen wie Biogas-Anlagen in Indien. Selbstverständlich wird das Geld auch zur Aufforstung von Wäldern genutzt, die dann wieder mehr CO2 binden können.


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