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03.03.2020

Den edlen Rosen im Rosarium verdankt Sangerhausen den Beinamen „Rosenstadt“.
Den edlen Rosen im Rosarium verdankt Sangerhausen den Beinamen „Rosenstadt“.

Riesenrose und Minikäfer symbolisieren Städtefreundschaft

Aktionen und Veranstaltungen im Rahmen 30 Jahre Partnerschaft mit Sangerhausen

Am 3. Oktober 2020 jährt sich der Tag, der die Menschen im ehemals geteilten Land auch offiziell wieder vereinte, bereits zum 30. Mal. Zugleich markieren 30 Jahre Wiedervereinigung auch den Startschuss der Städtefreundschaft zwischen Baunatal und Sangerhausen in Sachsen-Anhalt. Das Jubiläum wird das ganze Jahr hindurch gebührend gefeiert.

Vorbereitungen laufen

In beiden Städten laufen dazu die Vorbereitungen. Erste Ideen und Vorschläge zu Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2020 wurden bereits beim Besuch einer Baunataler Delegation in Sangerhausen im Sommer letzten Jahres entwickelt. Im Januar kamen Vertreter aus der Sangerhäuser Stadtverwaltung ins Baunataler Rathaus, wo die Umsetzung verschiedener Projekte beraten und konzipiert wurde.

Wahrzeichen werden ausgetauscht

Ende März soll der Austausch der jeweiligen Wahrzeichen die enge Verbundenheit zwischen beiden Städten symbolisieren: Bevor sie ihre Reise nach Baunatal antritt, wird derzeit in der Rosenstadt Sangerhausen eine riesige Rose aufgearbeitet, die bislang auf einem Betonsockel am Sangerhäuser Schützenplatz thronte. In Baunatal wird die große Plastikrose nach ihrer Ankunft an einem zentralen Platz aufgestellt.

Auf dem Sangerhäuser Schützenplatz wird im Gegenzug künftig eine mit Baunataler Motiven bemalte Käferskulptur stehen. Dazu sind an beiden Standorten Tafeln mit Informationen zu den jeweiligen Partnerstädten vorgesehen. Geplant ist, dass eine Baunataler Delegation das Käfermodell in Sangerhausen übergibt und auf dem Rückweg die Rose mit nach Nordhessen bringt.

Festakt in Sangerhausen

Bei einer Festveranstaltung im Rahmen der Rosariums-Begegnung in Sangerhausen im Juni wird Bürgermeisterin Silke Engler die Festrede halten und dabei an viele schöne, bedeutsame und manchmal auch bewegende Momente in 30 Jahren Städtepartnerschaft erinnern, die die Menschen beider Städte einander näherbrachten.

Graffitis, Schüler-Ausstellung und Sportspiele

Ein besonderes Augenmerk liegt bei den Städtepartnerschaften auf dem Kontakt und dem Austausch zwischen jungen Menschen. Geplant ist, dass im Sommer Jugendliche bei gegenseitigen Besuchen Graffitis mit Motiven aus Sangerhausen bzw. Baunatal erstellen.

In der zweiten Jahreshälfte ist die Kreativität der Jüngeren gefragt: Dritt– und Viertklässler aus den Grundschulen in Baunatal und Sangerhausen sind dazu aufgerufen, für zwei geplante Ausstellungen unter der Überschrift „Wir zeigen Euch unsere Stadt...“ Bilder mit Motiven aus ihren Heimatorten zu malen.

Bei den 2. Kreissportspielen in Sangerhausen am 12. September werden voraussichtlich auch Teilnehmer aus der Baunataler Diakonie Kassel (bdks) mit dabei sein.

Zeitgleiche Lesungen

Eine schöne Idee ist auch die zeitgleiche Erinnerung an die turbulente Wendezeit: Am 2. Oktober sind Lesungen geplant, die in beiden Städten zur selben Uhrzeit stattfinden sollen. Der Buchtitel steht schon fest: „Wir hatten nix, nur Umlaute – Meine Kreisstadtjugend mit Systemwechsel“ von Nils Heinrich, dem bekannten und mit vielen Preisen ausgezeichneten Kabarettisten aus Sangerhausen. In Baunatal wird voraussichtlich der ehemalige Stadtverordnetenvorsteher Peter Lutze lesen.

Gemeinsame Stadtverordnetensitzung

Das Festjahr soll mit einem Höhepunkt zu einem geschichtsträchtigen Datum abschließen: Voraussichtlich am 9. November, dem Tag des Mauerfallls 1989, werden die Mitglieder des Sangerhäuser Stadtrates an der Sitzung der Baunataler Stadtverordneten teilnehmen. Vor Beginn der Sitzung ist ein Treffen beider Parlament geplant.

Gelebte Partnerschaft auf vielen Ebenen

Bereits im Juni 1990 begründeten beide Städte ihre Partnerschaft. Zunächst galt es, den Freunden im neuen Nachbarbundesland auf dem Weg in die Demokratie beim Aufbau einer funktionierenden Verwaltung tatkräftig unter die Arme zu greifen. Daraus ist eine gute und vertrauensvolle Verbindung auf verschiedenen Verwaltungsebenen entstanden, die bis heute Bestand hat. Längst stehen die Sangerhäuser auf eigenen Füßen. Im Laufe der Jahre haben sich zwischen der sachsen-anhaltinischen „Rosenstadt“ und Baunatal beständige Beziehungen und Freundschaften auch auf sportlicher, kultureller und Vereinsebene entwickelt. Ein fester Termin ist jedes Jahr im Sommer auch der Besuch von Baunataler Senioren im Rosarium in Sangerhausen. Die guten Kontakte zwischen den Verwaltungen werden ebenfalls regelmäßig weiter gepflegt.