18.02.2020
Tag des Sports am 4. April soll Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen
Inklusion wird in Baunatal seit Jahren groß geschrieben. Inklusion bedeutet dabei, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört und selbstverständlich am gesellschaftlichen Leben teilnimmt. Sichtbare Zeichen sind das Haus der Begegnung „Markt 5“ mitten in der Innenstadt und der vom KSV Baunatal und der Baunataler Diakonie Kassel e.V. (bdks) ins Leben gerufene Sportcampus, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben. Hier erleben behinderte Menschen, dass Sport auch mit einer Behinderung möglich ist, berichtet Katharina Tielmann, die seit 2018 als Sport-Inklusionsmanagerin beim KSV Baunatal tätig ist. Die junge Frau, die selbst im Rollstuhl sitzt, ist seit der Kindheit sportlich in einer Gruppe behinderter und nicht behinderter Menschen aktiv. „Ich wurde durch den Sport gestärkt. Die Erfolge haben mir Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gegeben“, betont Tielmann. Zudem werden durch den Sport in der Gruppe auch die sozialen Kontakte gefördert. Dies gelte aber nicht nur für Menschen mit Behinderung, so Tielmann. Auch Menschen ohne Behinderung profitieren durch die Begegnungen, der gemeinsamen Zeit und natürlich der Bewegung in der Gruppe.
Menschen mit und ohne Behinderung über und mit dem Sport zusammenzubringen sowie Berührungsängste abzubauen, das war auch der Gedanke, der hinter der Veranstaltung „Tag des Sports“ steckt. Dieser wird vom Behindertenbeirat der Stadt Baunatal in Kooperation mit der bdks und dem KSV Baunatal am Samstag, 4. April 2020, von 14 bis 18 Uhr in und an der Baunataler Diakonie Kassel e.V. in der Kirchbaunaer Straße 21 veranstaltet. Geplant sind insbesondere Mitmachangebote wie Blasrohrdarts, Eisstockschießen, ein Handbike-Parcours sowie Hand– und Fußball. Man brauche nicht viel, um das Anliegen für alle gemeinsam erlebbar zu machen, betont die Inklusionsmanagerin. Jeder - egal ob Groß oder Klein, ob mit oder ohne Behinderung - könne bei den meisten Angeboten einfach mitmachen und sich von der positiven Stimmung anstecken lassen. Auch wird das Spielmobil für eine gelungene Abwechslung bei den kleinen Besuchern sorgen. „Wir hoffen, dass viele Menschen die Gelegenheit nutzen, über den Sport miteinander ins Gespräch zu kommen“, erklärt Dierk Koch vom Behindertenbeirat der Stadt Baunatal. Inklusion sei auch Kommunikation, ergänzt Katharina Tielmann.
Seit Anfang 2018 ist Katharina Tielmann Sport-Inklusionsmanagerin beim KSV Baunatal. Sie entwickelt und führt Angebote aus, die von Menschen mit und ohne Behinderung genutzt werden, um den Inklusionsgedanken in den Verein zu bringen und allen Sportinteressierten die Teilhabe und Teilnahme am Sport zu ermöglichen. Außerdem berät sie Trainer und Übungsleiter, um Menschen mit Beeinträchtigung für die Teilnahme an dem Sportangebot zu gewinnen. 2013 war sie in der Hessenauswahl der Frauen im Rollstuhlbasketball und gewann Bronze bei der Deutschen Meisterschaft. Katharina Tielmann studierte „Soziale Arbeit“ an der Uni Kassel. Zuvor hat sie an der Universität Kassel ihren Bundesfreiwilligendienst im Bereich Studium und Behinderung absolviert. Die Stelle ist Teil des DOSB-Projekts „Qualifiziert für die Praxis: Inklusionsmanager/innen für den gemeinnützigen Sport“ und wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Seit 2019 bietet der KSV Baunatal in Kooperation mit der bdks auf dem KSV-Sportcampus inklusive Sportkurse an. Neben der inklusiven Freizeitsportgruppe, die sich dienstags von 16 bis 17.30 Uhr in der Sporthalle der Baunataler Werkstätten in der Kirchbaunaer Straße 19 trifft, gibt es weitere inklusive und teilweise integrative Angebote wie Fußball und Handball, die wöchentlich stattfinden sowie einen Yoga-Kurs und Selbstverteidigung.