06.03.2019
Kinder– und Familienzentrum Baunsberg vereint Bildung, Beratung und Freizeit
Im Jahr 2015 wurde das Wohngebiet Baunsberg in das von Bund und Land geförderte Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Seit der Aufnahme in das Programm hat sich bereits einiges positiv verändert. Viele Projekte wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Ziel dabei ist es, die Wohn– und Lebensbedingungen der Menschen im Wohngebiet zu verbessern. Ein erstes wichtiges Projekt, das durch das Programm gefördert wurde und seitdem den Baunsberg noch familien- und lebensfreundlicher gestaltet, ist das Kinder- und Familienzentrum Baunsberg. Saniert und vergrößert wurden mit dem Umbau nicht nur eine weitere Kindertagestätte geschaffen und das Stadtteilzentrum räumlich erweitert, sondern es entstanden auch weitere Angebote für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft. Zentral vereint im ehemaligen Kirchenzentrum sind nun die städtische Kindertagesstätte Bornhagen, das Stadtteilzentrum Baunsberg, der Elternvereinskindergarten Abenteuerland sowie die Kindertagespflege „Spatzennest“. Zudem hat das Stadtteilmanagement für das Förderprogramm Soziale Stadt dort seinen Sitz.
Mit dem neuen Konzept für die räumliche Nutzung des Gebäudes als Kinder- und Familienzentrum Baunsberg wurde es auch inhaltlich neu ausgerichtet. Die dort ansässigen Einrichtungen sowie die direkt gegenüberliegende Kindertagesstätte Birkenallee arbeiten enger zusammen. Ziel dabei ist es, nicht nur ein qualitativ hochwertiges Bildungs- und Betreuungsangebot für Kinder im Wohngebiet sicherzustellen, sondern die Eltern noch stärker einzubeziehen und ihnen Möglichkeiten zum Austausch und zur Kommunikation sowie Unterstützung im Erziehungsalltag zu bieten. Eingebunden ist die Arbeit des Familienzentrums zudem in eine enge, wohnortbezogene Vernetzung mit anderen Einrichtungen wie den Schulen, dem Kinderhort Flic Flac, der ev. Kirchengemeinde, dem Förderverein Stadtteilzentrum Baunsberg e.V., der Migrationsberatung für Erwachsene der Diakonie Hessen sowie dem Bildungsforum Baunatal. Damit gibt es für alle Menschen im Wohngebiet ein hervorragendes Leistungsspektrum von Bildungs-, Beratungs-, Begleitungs- und Unterstützungsangeboten, das auch in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden soll.
Das ehemalige Kirchenzentrum Bornhagen wurde 2014 von der Stadt Baunatal erworben. In drei Bauabschnitten wurde es von 2015 bis 2017 umgebaut und modernisiert. Im September 2016 wurde es in das Förderprogramm „Familienzentren“ des Landes Hessen aufgenommen. Der Förderbescheid für das Jahr 2019 in Höhe von 13.000 Euro für die Koordination und die Kooperationsangebote des Familienzentrums ist kürzlich bei der Stadt Baunatal eingegangen. Als erstes gemeinsames Projekt wurde in 2017 das „Familiencafé Baunsberg“ als Angebot für Eltern und Kinder entwickelt, das seitdem dreimal im Jahr stattfindet. Für Menschen, die sich beruflich neu orientieren möchten, gibt es seit September vergangenen Jahres den „Job-Treff“ vom städtischen Übergangsmanagement Schule-Beruf. Der Kurs „Stark und Standfest“ für Senioren ist seit Oktober 2018 zu den umfangreichen Bewegungsangeboten für unterschiedliche Zielgruppen wie Yoga und Tischtennistreff 40+ hinzugekommen. Mit der räumlichen Erweiterung konnte ein neuer offener Treff für Kids von 9-13 Jahren eingerichtet werden. Es gibt im Kinder- und Familienzentrum zudem ein breit gefächertes Beratungsangebot zu Alltags- und Erziehungsfragen und für Familien mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung.
Neben Einzelberatungen fand 2018 erstmals ein Elterntrainingskurs für Mütter aus Afghanistan statt, um sie in der Erziehung zu unterstützen und kulturelle Unterschiede zu thematisieren. Aktuell läuft ein Kurs für arabisch sprechende Frauen. Der vierzehntägige Internationale Frauentreff hat sich inzwischen fest etabliert. Neu ist auch der öffentliche Mittagstisch, der Ende 2018 gestartet ist und einmal im Monat stattfindet. Ein weiteres neues Projekt ist der „Bücherschatz“, eine gemütliche Leseecke mit vielen Kinderbüchern im Saal auf der Empore, die von Kindern aus den Kitagruppen genutzt wird und an zwei Nachmittagen in der Woche für alle Kinder und Eltern geöffnet ist. Darüber hinaus gibt es bereits seit vielen Jahren vom Stadtteilzentrum Baunsberg veranstaltete unterschiedliche Sprach- und Kreativkurse und zahlreiche Angebote für Kinder am Nachmittag und in den Ferien.
Ziel des Städtebauförderprogramms ist es, die Lebensbedingungen im Wohngebiet zu verbessern. Das Integrierte Handlungskonzept, das gemeinsam mit den Akteuren am Baunsberg erarbeitet wurde, ist die Grundlage dafür. Eine ganze Reihe von unterschiedlichen Projekten, die das Wohngebiet attraktiver machen, werden schrittweise über eine Laufzeit von zehn Jahren umgesetzt.