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12.12.2018

Zehn Jahre Baunataler Bildungsforum

50 Bildungsakteure aus verschiedenen Einrichtung beim Netzwerktreffen

Bildungsforum Logo

Baunatal baut auf Bildung - Unter dieser Überschrift steht die Arbeit des Baunataler Bildungsforums. Vor zehn Jahren hat der Magistrat der Stadt den Prozess einer Kommunalen Bildungsplanung initiiert. Hintergrund war, in der Stadt, obgleich diese als kreisangehörige Kommune nicht Schul- und Jugendhilfeträgerin ist, eine Bildungslandschaft zu etablieren; mit dem Ziel, einrichtungsübergreifend Kindern und Jugendlichen gute Voraussetzungen für ihre Entwicklung zu bieten. Dabei setzt die Stadt mit der Baunataler Bildungskette auf eine lückenlose Unterstützung von der Geburt bis zum Eintritt ins Berufsleben.

Gleiche Bildungs- und damit Lebenschancen für alle, das ist das gemeinsame Anliegen aller Bildungsakteure in der Stadt. Dafür haben freie Träger, die Stadt sowie Vereine, Verbände und Institutionen, Kitas und Schulen in den vergangenen Jahren viel geleistet. Um auch in den nächsten Jahren das Netzwerk lebendig zu gestalten und für Kinder und Familien in Baunatal weiter erfolgreich arbeiten zu können, haben kürzlich über 50 Fachkräfte aus vielen verschiedenen Einrichtungen und Organisationen gemeinsam aktuelle Themen diskutiert und neue Inhalte verabredet.

Erste Stadträtin Silke Engler freute sich, so viele für die Weiterentwicklung der Bildungslandschaft engagierte Akteure im Stadtteilzentrum Baunsberg zu der Klausurtagung begrüßen zu können. Ein hochwertiges Bildungsangebot und die Schaffung von positiven Lebensbedingungen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen habe weiterhin einen hohen Stellenwert in der Baunataler Kommunalpolitik, versicherte die Erste Stadträtin. „Kinder und Jugendliche von Anfang an für die Demokratie zu begeistern ist dabei besonders wichtig“, stellte sie fest.

Bettina Pauli und Frank Grasmeier von der Geschäftsführung des Baunataler Bildungsforums stellten in einer Präsentation die wesentlichen Entwicklungsschritte in den letzten zehn Jahren und die aktuelle Struktur des Forums vor. Anschließend gab es einen regen Austausch unter den Teilnehmern über aktuelle Entwicklungen und für die nächsten Jahre wichtige Themen. Folgende Themen wurden in Arbeitsgruppen vertieft: Sozial-emotionale Entwicklung von Kindern, Zusammenarbeit mit Eltern, Demokratiepädagogik, Ganztagsangebote, Inklusion und Nachhaltigkeit der Netzwerkarbeit.

Die Steuerungsgruppe des Bildungsforums und die bestehenden Arbeitsgruppen haben die Aufgabe, die Vorschläge und Ideen der Teilnehmer der Klausurtagung aufzugreifen und an deren Umsetzung zu arbeiten.

Bildungs-Erlebnistag im Februar

Das nächste große gemeinsame Projekt steht bereits fest: Am Samstag, den 23. Februar 2019, von 14.00 bis 17.00 Uhr planen die Akteure des Bildungsforums in der Baunataler Stadthalle einen Bildungs-Erlebnis-Tag für und mit Kindern und Eltern. Der Aktionstag soll thematisch an den alltäglichen Erziehungs- und Bildungsfragen von Eltern und Kindern (0-14 Jahre) anknüpfen. Dazu wird es Mitmachangebote, Workshops und Vorführungen geben.

Große Resonanz bei Themenreihe 2018

Heimat : Horizonte - So lautete das diesjährige Jahresthema der Arbeitsgemeinschaft „Kulturelle Bildung“ des Baunataler Bildungsforums, das von vielen Akteuren toll umgesetzt wurde und auf große Resonanz stieß. Was bedeutet Heimat für den Einzelnen? Um Antworten auf diese vielschichtige Frage näherzukommen, hatten sich die Mitlieder der AG mit vielen unterschiedlichen und anspruchsvollen Veranstaltungen im November auf Spurensuche begeben. Ausgehend von der Überzeugung, dass Heimat für jeden Menschen etwas Anderes und ganz Eigenes bedeutet, dabei aber meistens positiv besetzt ist, warf die Reihe bewusst einen erweiterten Blick auf den Begriff Heimat.

Bildungsakteure überregional im Einsatz

Kurz nach der Klausurtagung berichteten mehrere Mitglieder der Steuerungsgruppe überregional bei verschiedenen Tagungen über das Bildungsforum Baunatal: Roswita Lohrey-Rohrbach, Leiterin der AWO-Familienbildungsstätte, informierte zum Thema Elternbegleitung in Essen; Dieter Kauffeld,  Schulleiter der Langenbergschule, bei einer Tagung von Multiplikatoren zum Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan und Frank Grasmeier in Frankfurt bei einem Fachtag der Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement.

Baunataler Bildungsforum

Ziel des Bildungsforums, das beim Jugendbildungswerk der Stadt angesiedelt ist, ist die nachhaltige Vernetzung von Baunataler Bildungsangeboten für Kinder, Jugendliche und Eltern. Im Bildungsforum Baunatal treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aus vielen Bildungseinrichtungen der Stadt. Zweimal im Jahr finden Netzwerktreffen statt.

Das Bildungsforum setzt sich aus einer Steuerungsgruppe und mehreren themenspezifischen AGs zusammen:

- AG Kulturelle Bildung
- AG Elternbildung
- AG Frühe Bildung
- AG Übergang Kita-Grundschule
- AG Übergang Grundschule-Sekundarstufe I
- AG Übergang Schule-Beruf
- AG Medienbildung

„Wir sind dabei“ - Das Schild bekommen die Bildungseinrichtungen.

Leitziele verabschiedet

Im Frühjahr 2018 wurden im Rahmen des zehnjährigen Bestehens des Baunataler Bildungsforums zudem die gemeinsam entwickelten Leitziele für die Zusammenarbeit im Bildungsforum verabschiedet. Inzwischen hängen in vielen Einrichtungen die in diesem Rahmen erstellten Schilder mit der Aufschrift „Bildungsforum Baunatal - Wir sind dabei“.

Leitziele und Struktur des Bildungsforums Baunatal

1. Kontinuierliche Weiterentwicklung des Baunataler Bildungsnetzwerks

Aufgabe ist es, das bestehende Bildungsnetzwerk kontinuierlich zu stärken und auszubauen. Die bestehenden Arbeitsgruppen (AGs) und das Plenum dienen der Vernetzung der unterschiedlichen Arbeitsfelder, Institutionen, Mitarbeiter und der Bevölkerung. Die Anliegen des jeweiligen Sozialraumes werden in einem offenen Dialog auf bekannten Wegen und mit direkten Ansprechpartnern aus dem Netzwerk aufgegriffen, aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und abgestimmt und in der Steuerungsgruppe koordiniert.

2. Bildungsgerechtigkeit als Ziel für den Ausbau der Bildungslandschaft

Alle Baunataler Kinder und Jugendlichen sollen die gleichen Chancen auf Bildung und Entwicklung haben. Unterstützt wird dieses Anliegen mit der gleichberechtigten Teilhabe an der Baunataler Bildungskette. Das Bildungsforum unterstützt die Stadt in der Weiterentwicklung als kinder- und familienfreundliche Kommune und bietet und gestaltet umfassende Angebote in Kooperation mit Stadt, Vereinen und Bildungsinstitutionen.

3. Transparenz und Partizipation

Gemeinsamer Auftrag ist es, die Angebote und Grundlagen der pädagogischen Arbeit in den Einrichtungen und die Netzwerkstrukturen transparent zu gestalten. Ebenso wichtig ist es, dass die Einrichtungen und Träger Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine weitgehende Mitgestaltung von Inhalten, Strukturen und (Außen-)Räumen ermöglichen. Das gilt auch für die Entwicklung und Gestaltung der Bildungslandschaft und der Netzwerkstrukturen, die aktiv und durch gemeinsames Handeln erfolgt.

4. Stärkung des Demokratieverständnisses und der sozialen Kompetenzen

Für das friedliche und respektvolle Zusammenleben in Baunatal tragen alle eine gemeinsame Verantwortung. Das Bildungsforum fördert dieses Zusammenleben mit der Schaffung von Möglichkeiten zur Entwicklung sozialer Kompetenzen und zur gewaltfreien Kommunikation.

5. Übergänge positiv gestalten

Ziel ist es, u.a auf Grundlage des hessischen Bildungsund Erziehungsplans eine Übergangskultur zu schaffen und zu verstetigen.

6. Qualifizierung durch Vernetzung 

Die Steuerungsgruppe des Baunataler Bildungsforums plant u.a. Veranstaltungen wie Treffen des Bildungsforums und organisiert Fortbildungen. Daneben bekommen alle die Chance, miteinander in Austausch zu treten, neue Impulse aufzunehmen und Kooperationen anzubahnen.

7. Bereitstellung von Ressourcen durch Träger

Für die Arbeit in der Steuerungsgruppe und die Mitarbeit im Bildungsforum Baunatal stellen verschiedene Träger persönliche und sächliche Ressourcen zur Verfügung und ermöglichen so Partizipation.

8. Visionen entwickeln und in die Praxis umsetzen

Gemeinsames Ziel ist es, neue fachliche und gesellschaftliche Impulse aufzunehmen und in die Bildungslandschaft zu integrieren. So kann die Idee der Baunataler Bildungslandschaft stetig weiterentwickelt werden. Dabei werden Bildungsgerechtigkeit und -teilhabe für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen angestrebt.