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10.01.2018

Im Sommer vergangenen Jahres wurde mit dem Hochwasserrückhaltebecken Hunsrückstraße der letzte Baustein im Hochwasserschutzkonzept des VAH fertiggestellt.
Im Sommer vergangenen Jahres wurde mit dem Hochwasserrückhaltebecken Hunsrückstraße der letzte Baustein im Hochwasserschutzkonzept des VAH fertiggestellt.

Sturm und Hochwasser gingen glimpflich vorüber

Hochwasserschutzbarrieren gingen in Bereitschaft

Die Starkregenereignisse in der vergangenen Woche sorgten in einigen Teilen Deutschlands für Hochwasser, wie den Medien zu entnehmen war. Besonders hart getroffen hatte es die Nachbargemeinde Kaufungen, in der sich durch ein verstopftes Regenrückhaltebeckens eine Flutwelle ihren Weg durch Oberkaufungen gesucht hatte.

In anderen Teilen des Altkreises Kassel blieb es jedoch relativ entspannt. In der Stadt Baunatal gab es im Zuge des Sturmtiefs „Burglind“ in einigen Bereichen ein erhöhtes Wasseraufkommen, ein echtes Hochwasser war jedoch nicht zu vermelden. In Guntershausen wurde der Wirtschaftsweg in Höhe des Sportplatzes überflutet, er musste zeitweise gesperrt werden.

Auch am Lauf der Bauna gab es erhöhte Wasserstände. Am Hochwasserrückhaltebecken an der Hunsrückstraße in Kirchbauna verzeichnete der Verband für Abwasserbeseitigung und Hochwasserschutz Baunatal-Schauenburg (VAH) einen Durchlauf von 12 Kubikmeter pro Sekunde. Normal ist ein Durchlauf von 3 Kubikmeter pro Sekunde. Ab 15 Kubikmeter pro Sekunde schaltet das System auf Bereitschaft. Ab 25 Kubikmeter geht es in Betrieb und ein Teil der Wassermassen wird im Rückhaltebecken gestaut.

Mit einem Fassungsvermögen von ca. 100.000 Kubikmetern Wasser, welches sich auf eine Einstaufläche von 4,9 ha ausbreitet, trägt das HRB Hunsrückstraße zu einer erheblichen Verbesserung der Hochwassersituation in Kirchbauna und Guntershausen bei. So kann beispielsweise mit Hilfe des Rückhaltebeckens der Wasserpegel im Falle eines 100-jährigen Hochwassers in Kirchbauna um 36 Prozent gesenkt werden. In Guntershausen senkt sich der Wasserpegel immerhin noch um ein Viertel.  Die Wasserabgabe erfolgt durch ein Schütz wasserstandsabhängig in zwei Stufen. Bis zu einer Beckenfüllung von 11.000 Kubikmeter wird die Beckenabgabe bei 25 Kubikmeter pro Sekunde liegen. Sobald eine Einstaumenge von 11.000 Kubikmeter erreicht wird erhöht sich die Abgabe allmählich auf ihren Maximalwert von 39 Kubikmeter pro Sekunde.

Auch an den beiden weiteren Poldern des Verbandes „Polder Schefferfeld“ und „Katzenmühle“, die zu dem umfangreichen Hochwasserschutzkonzept gehören und in den vergangenen 25 Jahren umgesetzt wurden, wurde ein erhöhter Durchfluss gemessen.