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12.12.2017

Sieben der 14 Elternpaten (v.l.): Hayat Ali, Aida Kinderknecht, Fereshte Khosravi, Suzan Yildiz, Adiba Faruk, Simiak Zare, Maryam Aliabadi-Simani.
Sieben der 14 Elternpaten (v.l.): Hayat Ali, Aida Kinderknecht, Fereshte Khosravi, Suzan Yildiz, Adiba Faruk, Simiak Zare, Maryam Aliabadi-Simani.

Landesauszeichnung für Projekt „interkulturelle Elternpaten“

Elternpaten für ihren Einsatz im Bereich Integration geehrt

Am internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember wurde im Beisein von Bürgermeister Manfred Schaub das Projekt „Interkulturelle Elternpaten“ in Wiesbaden von Sozial- und Integrationsminister Stefan Grüttner mit der Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ geehrt. Sieben der insgesamt 14 Elternpaten nahmen die Auszeichnung im Biebricher Schloss entgegen. Staatsminister Stefan Grüttner lobte besonders, dass die Stadt Baunatal mit den „Interkulturellen Elternpaten“ den Idealfall eines Schneeballsystems aufgebaut hat. Das Besondere an dem Projekt sei, dass Eltern mit ausländischen Wurzeln anderen Eltern mit ausländischen Wurzeln aktiv helfen und sie unterstützen. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir in Baunatal so viele Menschen anderer Sprachen und Kulturen haben, die sich im Bereich Integration engagieren“, freute sich Bürgermeister Manfred Schaub über die Auszeichnung. Er dankte den Elternpaten für ihr Engagement und dass sie, als sie sich eingelebt hatten, so schnell bereit waren, auch anderen Menschen zu helfen, sich gut in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden.

Verliehen wird die Auszeichnung an Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit eine besondere Vorbildfunktion innehaben. Bei der Veranstaltung in Wiesbaden, die bereits zum 15. Mal stattfand, standen die Bereiche „Integration – von der Willkommenskultur zu Bleibestruktur“ sowie „Inklusion – Menschen mit und ohne Behinderung engagieren sich“, im Mittelpunkt. So wurden im Bereich Integration, in dem die Stadt Baunatal einen Preis erhielt, besonders Initiativen ausgezeichnet, die sich dafür engagieren, Menschen nicht nur willkommen zu heißen, sondern dauerhaft in unserer Gesellschaft zu integrieren. Geehrt wurden acht Gruppen und acht Einzelpersonen.

14 Interkulturelle Elternpaten aktiv

Seit 2012 engagieren sich 14 Männer und Frauen in 11 Sprachen für andere ausländische Eltern. Sie übersetzen, begleiten, erklären und haben ein offenes Ohr für Eltern und Fachleute aus Kita, Hort, Schule, Jugendamt, Behörden sowie Ärzte und Kliniken. Die Elternpaten sind keine sozialpädagogischen Fachkräfte, aber sie verfügen über kulturelles Wissen, Alltagspraxis als Eltern und persönliche Erfahrungen, um den Spagat zwischen ihren ausländischen Wurzeln und dem Leben hier zu bewältigen. In der Regel sind die Elternpaten für mehrere Familien feste Ansprechpartner, um Vertrauen und Sicherheit für alle Beteiligten herzustellen. Ihr Einsatz ist kostenlos und vertraulich. Die Elternpaten sind feste Integrationspartner geworden und arbeiten sei 2015 mit den beiden Flüchtlingsunterkünften in Baunatal zusammen. Zudem bauen sie ein „Willkommens-Angebot“ für zugewanderte Familien auf.