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28.07.2017

Letzter Baustein im Hochwasserschutz entlang der Bauna
Letzter Baustein im Hochwasserschutz entlang der Bauna

Letzter Baustein im Hochwasserschutz entlang der Bauna

Umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Bürger umgesetzt

Auch viele lokale Vorkehrungen, wie hier in Guntershausen, sorgen für den umfangreichen Hochwasserschutz an der Bauna. 
Auch viele lokale Vorkehrungen, wie hier in Guntershausen, sorgen für den umfangreichen Hochwasserschutz an der Bauna.

Nach dem verheerenden Jahrhunderthochwasser am 31. Juli 1992 stand fest: Eine solche Katastrophe darf sich nicht wiederholen. Für den Verband für Abwasserbeseitigung und Hochwasserschutz Baunatal-Schauenburg war die Jahrhundertflut mit Schäden in Millionenhöhe Auslöser für die Erstellung eines umfangreichen Hochwasserschutzkonzeptes. Ziel war es, die Bewohner im Bauna-Tal künftig vor solchen Überschwemmungen zu schützen. Entwickelt wurde es in Kooperation mit der Stadt Baunatal und der Gemeinde Schauenburg von der Gesamthochschule Kassel von Fachleuten der Abteilung Wasserbau und Wasserwirtschaft unter Leitung von Prof. Frank Tönsmann. Das dezentrale und umweltverträgliche Konzept setzt sich aus fünf Komponenten zusammen:

  • Naturnaher Gewässerausbau und Renaturierung der Fließgewässer
  • Rückhalt von Niederschlagswasser
  • Technischer Hochwasserschutz, z.B. Rückhaltebecken
  • Bau von Poldern und Deichen
  • Reaktivierung von Retentionsflächen

Große Beachtung fand das Hochwasserschutzkonzept bereits im Jahr 2000 bei der Weltausstellung EXPO in Hannover. Seither wurde es konsequent umgesetzt und weiterentwickelt. Zu den größten Vorhaben, die bislang in den zurückliegenden 20 Jahren realisiert wurden, gehören das Polder Schefferfeld vor Altenritte und das Rückhaltebecken Katzenmühle; ebenso sind der Kleinstrückhalt Hoof und der Retentionsraum in Altenritte wichtige Maßnahmen für den Hochwasserschutz in Baunatal und Schauenburg. Darüber hinaus wurden mehrere kleinere lokale Hochwasserschutzvorkehrungen entlang der Bauna, beispielsweise in Guntershausen, verwirklicht. Die zahlreichen Maßnahmen im Rahmen des Konzepts
entlang der Bauna sind auch das Ergebnis der guten interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Baunatal und Schauenburg.

Rückhaltebecken Hunsrückstraße
Das Hochwasserrückhaltebecken an der Hunsrückstraße in Kirchbauna ist der letzter Baustein im Konzept und neben dem Polder Schefferfeld die zweitgrößte Schutzmaßnahme im Verbandsgebiet. Nach zweijähriger Bauzeit wird das riesige Becken am 26. August im Beisein der hessischen Umweltministerin Priska Hinz eingeweiht. Das Land fördert den insgesamt rd. 5,3 Millionen Euro umfassenden Bau mit rd. 3,7 Millionen. Mit einem Fassungsvermögen von ca. 100.000 m³, das sich auf eine Einstaufläche von 4,9 ha ausbreitet, wird das hochmoderne Rückhaltebecken zu einer erheblichen Verbesserung der Hochwassersituation in Kirchbauna und Guntershausen beitragen.

Insgesamt betragen die Kosten für die umfangreichen Hochwasserschutzmaßnahmen in Baunatal und Schauenburg am Ende rd. 17 Mio. Euro, davon kamen 70 Prozent aus Fördertöpfen.

Radweg auf der Dammkrone
Bereits fertiggestellt, aber noch nicht freigegeben ist der Radweg, der auf der Dammkrone aus Richtung Kirchbauna in die Stadt führt. Neben dem Radweg wurde ein neuer barrierefreier Weg zum Hauptfriedhof angelegt.

Einweihung Hochwasserrückhaltebecken Hunsrückstraße Samstag, 26. August, 15 Uhr - Bürger sind eingeladen

Zur Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens an der Hunsrückstraße in Kirchbauna am Samstag, 26. August 2017 um 15 Uhr, sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Manfred Schaub wird die hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Priska Hinz, sprechen.