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05.07.2017

documenta 14 strahlt auch auf Baunatal aus

Kulturagenten-Projekt an der THS - documenta-Camp im Juli - Bücher werden verpackt

Den „Parthenon für Baunatal“ gestalteten THS-Schüler. 
Den „Parthenon für Baunatal“ gestalteten THS-Schüler.

Die documenta ist auch in Baunatal präsent. So hat die Stadt beispielsweise einen eigenen Parthenon: Schüler der Theodor-
Heuss-Schule haben den Tempel aus Pappe gestaltet und mit bunten Bildern bestückt. Beim Schulfest Ende Juni war das Kunstwerk ein Hingucker, ebenso wie viele andere Objekte, die ganz im Zeichen der documenta standen.

Die Baunataler THS ist eine von acht Schulen im Landkreis und in der Stadt Kassel, die für die Teilnahme an dem Projekt „Ein Kulturagent für die documenta“ ausgewählt wurden. Unter Federführung der Kulturagentin Juliane Gallo sollen bei den Kindern und Jugendlichen die Neugier für die Kunstausstellung und die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst geweckt werden. Seit Jahresbeginn steht die THS im Zeichen der documenta, die teils fächerübergreifend von den 5. bis 10. Klassen in den Schulalltag integriert und auf verschiedene Weise im Unterricht thematisiert wird. Mit ihren Beiträgen sorgen die THS-Schüler dafür, dass die documenta auch auf die Region strahlt. So werden sie beispielsweise in Schaufenstern in der Innenstadt ihre Projekte und daraus entstandene Werke präsentieren. Bekannte documenta-Kunstwerke wie der vertikale Erdkilometer sollen in Baunatal nachgebaut werden, zudem sind thematische Rundgänge in der Stadt geplant, berichtet Judit Rozsas, schulinterne Kulturbeauftragte und Koordinatorin für das Kulturagenten-Projekt in der Schule. Aus den Rundgängen entstehen alternative Stadtpläne, die die Bürger dazu einladen sollen, ihre Stadt mit neuen Augen zu entdecken.

documenta-Symbole: Martin und Lias mit den Eulen, die in einem Kunstprojekt entstanden sind. 
documenta-Symbole: Martin und Lias mit den Eulen, die in einem Kunstprojekt entstanden sind.

Natürlich hatten sich viele Schüler auch bei der Auswahl der Angebote im Rahmen der Projektwoche in der THS von der Kunstausstellung inspirieren lassen. Unter der Überschrift „Skulpturen aus Holz, Metall und Speckstein“ stand das Projekt von Judit Rozsas, bei dem Schüler der 5. bis 8. Klasse selbst zu Künstlern wurden. Zunächst besuchten alle gemeinsam die Außenkunstwerke der documenta in Kassel. Anschließend wurden sie in der Kunstwerkstatt in der Südstadt, z.B. in der Schmiede, selbst kreativ. Beim Projekt mit Kunstlehrerin Bettina Eckert ging es u.a. um das Gestalten mit Naturmaterialien, so entstanden beispielsweise gefilzte Eulen, ein Symbol der documenta 14.

Die Zeltstadt wurde beim Schulfest aufgebaut. 
Die Zeltstadt wurde beim Schulfest aufgebaut.

Auf dem Schulgelände hatten Schüler vier selbst gestaltete Tipis aufgestellt, als Orte der Kommunikation analog der Zeltpavillons, die während der documenta auf einem Platz in Athen stehen. Eine weitere Schülergruppe befasste sich in einem Filmprojekt beim „Offenen Kanal“ in Kassel mit der Kunstausstellung.

Das Kulturagenten-Projekt mit Juliane Gallo wird in den teilnehmenden Schulen noch bis Dezember fortgeführt.

Internationales Jugendtreffen beim documenta-Camp in Baunatal
Im Rahmen der Kunstaustellung gibt es im Juli in Baunatal zudem wieder Begegnungen junger Leute aus Baunatal und den Partnerstädten Vire-Normandie, Vrchlabí, San Sebastián de los Reyes und Sangerhausen:
Das Jugendbildungswerk der Stadt Baunatal organisiert das internationale documenta-Camp, das bereits 2007 und 2012 erfolgreich durchgeführt wurde. Voraussichtlich 55 Jugendliche und ihre Gruppenleiter aus Deutschland, Frankreich, Spanien und der Tschechischen Republik werden an der internationaeln Jugendbegegnung unter der Überschrift „documenta-camp - Von Athen lernen“ vom 22. bis 29. Juli teilnehmen.
Interessierte Jugendliche aus Baunatal zwischen 15 und 22 Jahren können sich noch für die Teilnahme am documenta-Camp 2017 beim Jugendbildungswerk unter Telefon 0561 4992370 anmelden.

VW-Auszubildende und bdks-Mitarbeiter verpacken Bücher für den Parthenon
Auch andernorts unterstützen Baunataler aktiv die documenta in der Nachbarstadt. So haben Auszubildende von VW, dem Hauptsponsor der documenta, zehntausende literarische Werke für den „Parthenon der Bücher“ der argentinischen Künstlerin Marta Menujin in Kassel in Folien gepackt und verschweißt.

Darüber hinaus sind jetzt auch Mitarbeiter der Baunataler Diakonie Kassel (bdks) in die documenta eingebunden. In der bdks-Einrichtung diakom werden die jetzt eintreffenden Bücher für den Parthenon vakuumiert und eingepackt. „Wir suchen immer wieder interessante Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Handicap“, sagt Pfarrer Joachim Bertelmann von der bdks.

Mehr über die Verpackungs-Aktion der bdks lesen Sie in der
nächsten Ausgabe der Baunataler Nachrichten.