„Bildungsforum meets Politik“ schafft neue Impulse

Beim Netzwerktreffen des Bildungsforums Baunatal kamen über 90 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Bildungseinrichtungen zusammen. Der Austausch stand im Zeichen der aktuellen Herausforderungen, vor denen Kinder, Jugendliche und Familien in Baunatal stehen und wie diesen gemeinsam begegnet werden kann.

An den Themeninseln wurde intensiv diskutiert. So ging es u.a. um die Zunahme psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, den steigenden Förderbedarf im schulischen wie außerschulischen Bereich sowie die dringende Notwendigkeit, Bildungs- und Erziehungspartnerschaften zwischen Familien und Fachkräften zu stärken. Diese schildern vielfältige herausfordernde Entwicklungen in den Lebenssituationen von Familien und auch Zuspitzungen im Alltag der unterschiedlichen Bildungseinrichtungen, die zu großen Teilen auch in Studien oder Fachveröffentlichungen thematisiert werden. Nicht zuletzt ging es auch um die Veränderungen im Freizeitverhalten junger Menschen sowie den Umgang miteinander in Kita, Schule und außerschulischen Einrichtungen.

„Es ist wichtig, dass wir nicht nur über die Probleme sprechen, sondern gemeinsam an den Lösungen arbeiten“, betonte eine Lehrkraft während der Diskussion. Genau das gelang beim diesjährigen Forum eindrucksvoll: In mehreren Gruppen wurden direkt Maßnahmen angestoßen, wie etwa die bessere Vernetzung von Hilfsangeboten, gezielte Qualifizierungsmaßnahmen für pädagogisches Personal sowie niedrigschwellige Unterstützungsangebote für Eltern. Hierbei wurde auch auf die Integreat-App hingewiesen, die zum Themenbereich Migration Informationen bündelt. Und es wurde betont, dass aktuell in Baunatal die Chance bestehe, mit einem qualitativ hochwertigen Ganztagsangebot in Grundschulen zum Abbau von Bildungsbenachteiligung beizutragen.

Auch die Politik zeigte sich offen und unterstützend. Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises, Stadtverordnete und Vertreterinnen der Stadtverwaltung machten deutlich, dass sie die Handlungsbedarfe ernst nehmen und gemeinsam mit den Fachkräften an tragfähigen Konzepten arbeiten wollen.

Alle Beteiligten waren sich einig: Diese Entwicklungen stellen hohe Anforderungen an die pädagogischen Professionen vor Ort. Gleichzeitig wurde der Austausch als wertvoller Schritt hin zu gemeinsamen Lösungen empfunden. Viele Teilnehmende berichteten von ähnlichen Beobachtungen und Erfahrungen und nutzten die Gelegenheit sich gegenseitig zu stärken, voneinander zu lernen und konkrete Kooperationsideen zu entwickeln. Vize-Landrätin Silke Engler hob in ihrem Abschluss-Statement hervor, dass die Bildungskette in Baunatal ein Alleinstellungsmerkmal darstelle, das zur Nachahmung einlade.

In weiteren Abschlussstatements wurde deutlich, dass Bildung von Kindern und Jugendlichen ein Netzwerk und neben der Fachlichkeit auch Kreativität, Menschlichkeit und gemeinsame Visionen braucht. Das Bildungsforum Baunatal 2025 habe die aktuellen Herausforderungen sichtbar und zugleich auch Mut gemacht: Mut zur Zusammenarbeit, zum Zuhören und zum gemeinsamen Gestalten.

Erster Stadtrat Daniel Jung betonte abschließend: „Nur gemeinsam kann es gelingen, Kindern und Jugendlichen in Baunatal die bestmöglichen Entwicklungs- und Bildungschancen zu bieten – unabhängig von Herkunft, Lebenslage oder Unterstützungsbedarf.“

Dann wartete noch ein ganz besonderer Abschluss auf die Teilnehmenden: Axel Garbelmann, bekannt als Wortsurfer, fasste die Inhalte der Veranstaltung in gereimter, musikalischer Form zusammen – pointiert, humorvoll und tiefgründig. Diese poetisch-musikalische Reflexion brachte den Abend mit einem Augenzwinkern auf den Punkt.

Die Vernetzung soll nach dem Treffen weiter intensiviert werden. „Das Fazit des Tages: Ein starkes Miteinander ist der Schlüssel für eine starke Bildungslandschaft“, unterstrich Bettina Pauli vom Bildungsforum.